DEUTSCHE JUGEND VEREINSMEISTERSCHAFT (DVM) U20 UND U20W

26.-30.12.2019 IN BRAUNSCHWEIG

U20

Nach sieben mehr oder weniger erfolgreichen Jahren spielten Cédric Oberhofer, Georg Dechant und Elias Brüll auch im (mittlerweile vergangenen) Jahr vom 26. bis zum 30. Dezember bei den Deutschen Vereinsmeisterschaften mit. Seit 2012 qualifizierten sie sich mit unserem Verein, dem SC Bavaria Regensburg, auf bayerischer Ebene, um an der DVM teilnehmen zu können. Anfangs noch U12 sind sogar diese drei mittlerweile (mehr oder weniger) erwachsen geworden und traten in der Altersklasse U20 an. Zu dritt hätten sie leider wenig Chancen gehabt, sollten doch insgesamt sechs Spieler (plus bis zu einem Ersatzspieler) ein Team bilden. Also rekrutierten sie sich Verstärkung, nicht nur für dieses Turnier, sondern für den gesamten Verein. Seit 2017 spielten Eric Gabler und Alexander Ließ, Lars Goldbeck startete seine Karriere für Bavaria bei der DVM 2018 und Jana Schneider gab sich Mühe, ihr Debüt noch im letzten Jahrzehnt zu bestreiten.

Zur Erinnerung: 2014 erreichte Bavaria als Gastgeber der DVM U14 den Vizemeistertitel und 2016 den dritten Platz in der U16. Die restlichen Jahre waren nicht ganz so erfolgreich und vor allem das letzte Jahr lieferte hauptsächlich Gesprächsbedarf für die Krankheitsakten, mehr als für die schachlichen Schlagzeilen. Doch nun sollte alles besser werden, gesundheitlich und schachlich, und Peter als Mannschaftsführer, Organisator und Kindermädchen, sollte mal wieder stolz auf seine Jungs sein, die in diesem Jahr gerne „Jungs und Jana“ genannt wurden.

U20w

2014 war damals auch die Premiere für unsere Mädchenmannschaft, in der U14 weiblich, wir spielten gut, sahen uns aber mit letztendlich doch zu starken Gegnerinnen konfrontiert. Lange hörte man nichts mehr von der Mädchenmannschaft und Marie spielte in den darauffolgenden Jahren wieder im Jungsteam mit. 2018 entschieden wir uns dann wieder zu einer Teilnahme an der Deutschen Vereinsmeisterschaft, in der Altersklasse U20 weiblich. Anders als bei den Jungen, ist keine Qualifizierung nötig um an den deutschen Meisterschaften teilnehmen zu können. Grund dafür ist unter anderem, der leider immer noch geringe Mädchen und Frauenanteil im Schachsport. Die Mannschaften in der weiblichen Altersklasse bestehen daher im Gegensatz zu den Jungs auch nur aus vier Spielerinnen, statt sechs. Zudem darf jede Mannschaft eine Gastspielerin, also eine Spielerin aus einem anderen Verein, melden. 2018 spielte Sofie Klenk aus Augsburg für unser Team dieses Jahr jedoch entschied sie sich dazu, ihren eigentlichen Verein zu unterstützen und spielte bei den Jungs mit. Schade für uns, doch wir fackelten nicht lange und fanden eine andere sehr starke Gastspielerin aus Rottendorf bei Würzburg. Jana Badorz ist zwar erst 15 Jahre alt, jedoch schon amtierende Deutsche Meisterin in ihrer Altersklasse und Mitglied des deutschen Kaders. Außerdem spielt sie seit dieser Saison auch für unsere 2. Damenbundesligamannschaft. Während Jana, die manchmal auch „Jana 2“ oder „nicht Cédrics Jana“ genannt wurde, uns also auf Brett 1 verstärken sollte, benötigten wir noch drei Spielerinnen aus unserem eigenen Verein. Mit Liliane Pavlov, ebenfalls erst 15 Jahre alt, Marie Oberhofer (doch schon etwas älter) und Clara Prölß war unser Team vollständig. Besonders hervorzuheben ist hierbei wohl, dass Clara ihr allererstes Turnier überhaupt bestritt und vorher auch noch keine einzige Langzeitpartie gespielt hatte. Schon vor dem Turnier zogen wir deshalb alle den Hut vor ihr, und auch in den darauffolgenden Tagen, sollte sie sich den Respekt ihrer Mannschaftskameradinnen, der Betreuer und der Gegner verdienen. Wir starteten auf dem 9. Setzlistenplatz und hatten, anders als die Jungen, keinerlei Ambitionen auf das Treppchen. Doch unser Bestes wollten wir natürlich geben…

Weil die Jungs (und Mädels) doch noch nicht alle alt genug sind, um alleine auf ein Schachturnier zu fahren, und die meisten Eltern um diese Zeit sowieso Urlaub hatten, kamen neben Peter noch Francoise, Max und Ruth Dechant, Sergey Pavlov und Martin Brüll mit, um das Team zu unterstützen und sich Braunschweig anzuschauen.

Tag 1 – 26.12.2019 Anreisetag

Mit drei Autos starteten wir nach Braunschweig in Niedersachsen durch. Während die Delegation aus Regensburg mit den Autos ohne große Verzögerungen ankam, schafften es sogar Lars und Alexander mit einem ganz besonders pünktlichen Fortbewegungsmittel in Braunschweig anzukommen. Entgegen ihrem Ruf kam sogar die Deutsche Bahn (mehr oder weniger) pünktlich und beim gemeinsamen Abendessen waren alle gut gelaunt. Vorher musste noch die erste Hürde, die Parkplatzsuche, bestanden werden. Diese meisterten Marie, Peter und Max mit Bravour! Nach der Anmeldung in der Jugendherberge und dem Beziehen der Zimmer im Cellertor-Hotel machten wir uns gemeinsam auf den Weg zur nächsten Pizzeria mit einem „All you can eat“-Angebot. Alle langten kräftig zu und sogar für Brokkoli- und Thunfisch-Pizza fanden sich Abnehmer. Nachgefragt wurde aus unerklärlichen Gründen vor allem nach der Artischocken-Pizza. Am meisten Pizza hatte wohl anschließend Eric intus, aber ab einem bestimmten Punkt hatte keiner mehr mitgezählt. Nachdem wir uns satt – mehr als satt – gegessen hatten, gab es noch als besondere Delikatesse die Schoko-Banane-Pizza, sowie Ananas-Karamell, nach der dann doch einige über Magenkrämpfe klagten – zu viel gegessen. Satt und müde fielen wir ins Bett und freuten uns schon auf die ersten Runden am nächsten Tag. Die Vorbereitung wurde natürlich nicht vernachlässigt.

Tag 2 – 27.12.2019 Erste und zweite Runde

Nach einem erholsamen, aber zu kurzen, (Verdauungs-) Schlaf und einem hastigen Frühstück wurde es schon Zeit, sich auf den Weg zum Schach spielen, zu machen. Für 8:30 Uhr in der Frühe war die erste Runde angesetzt, zur Begeisterung aller Spieler. Nachdem es sogar Jana und Cédric ohne Sonder-Weck-Kommando (mehr oder weniger) rechtzeitig zum Treffpunkt 8:00 Uhr vor dem Hotel geschafft hatten, konnte kaum noch etwas schief gehen. Und tatsächlich schafften es alle Spieler und Spielerinnen rechtzeitig ans Brett. Abgesehen von Eric, der die erste Runde aussetzte und eine Weile länger schlafen durfte. Für die „Jungs und Jana“ ging es in der erste Runde darum, sich gegen den SK Bebenhausen zu beweisen. Als Dritter gesetzt wollten wir die Auftaktrunde auf jeden Fall gewinnen und gegen Bebenhausen musste ein „Pflichtsieg“ her. Zu Peters Erleichterung gelang das auch ohne allzu große Sorgen während der Runde. Trotz Elias‘ Niederlage (wie immer gegen ein Mädchen) gewannen wir mit 4,5:1,5 dank Siegen von Jana, Cédric, Georg und Alexander. Dazu steuerte Lars ein Remis bei, damit auch alle Resultate vertreten waren.

In der Nachmittagsrunde hieß der Gegner Schachfreunde Essen-Katernberg. Ohne Niederlage, mit zwei Siegen von Cédric und Elias und vier Remis holten wir auch diesen zweiten wichtigen Sieg und konnten so nach dem ersten Tag sehr zufrieden mit uns sein. Auch Georg, der am Nachmittag aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen war, ging es wieder besser. Mittags und abends aßen wir in der Jugendherberge und vor allem der Wackelpudding sorgte sehr zur Belustigung der Mannschaft. Warum rutschte der denn einfach nicht raus, wenn man das Glas auf den Kopf stellte? By the way: Auf den Kopf stellen in beiderlei Hinsicht wurde ausprobiert. Dies diente natürlich als Teambuildingmaßnahme, um das gegenseitige Vertrauen zu testen. Außerdem wurde die Ästhetik des grünen Wackelpuddings mit unseren Vereinstrikots verglichen.

Gleich die erste Runde bescherte den Mädchen eine böse Überraschung. SG Solingen hieß unser Gegner, als Favorit und erster der Setzliste waren sie uns nominell haushoch überlegen, doch wir ließen uns keine Angst machen und starteten frohen Mutes ins Turnier. Während Jana mir einem klaren Sieg überzeugte verloren Liliane und Marie, nach einigen unnötigen Figureneinstellern ihre Partien. Blieb nur noch Clara, um uns in ein Mannschaftsremis zu retten. Diese hatte mit ihrer Gegnerin, Yaroslava Sereda (DWZ: 1759) einen harten Brocken vor sich. Doch Clara überraschte uns alle, spielte eine phänomenale, allererste Langzeitpartie, brachte ihre Gegnerin richtig ins Schwitzen, übersah leider in Gewinnstellung ihren ungedeckten Bauer und verlor, sehr unverdient, ihre Partie. Und so endete der Kampf mit einem 3:1 für unsere Gegner. Schade, denn sowohl Clara als auch Liliane stellten ihre gewonnenen Partien ein, der Kampf hätte also auch eine ganze andere Wendung nehmen können. Aber wie sagt man so schön, hätte, hätte, Fahrradkette…

In der Nachmittagsrunde mussten wir gegen die SG Blau-Weiß Stadtilm ran, die für uns schlagbare Gegner waren. Und so heimsten wir auch, ohne zu große Schwierigkeiten, unseren ersten Sieg ein. Liliane und Marie, stellten zur Abwechslung, weder Figuren noch Gewinnstellungen ein und brachten ihre Pflichtsiege gegen die nominell deutlich schwächeren Gegnerinnen nach Hause. An Brett 1 kämpfte Jana lange mit ihrer Gegnerin, Larissa Ziegenfuß um den Punkt, musste aber am Ende ein Remis akzeptieren. Auch Clara, die zuvor die längste Partie gespielt hatte kämpfte, nach einem unglücklichen Figureneinsteller erbittert und mit viel taktischem Geschick weiter, doch irgendwann ließ selbst ihre Konzentration nach und sie lief in ein unglückliches Matt. Nichtdestotrotz gewannen wir unseren ersten Mannschaftskampf mit 2,5:1,5 und waren im Großen und Ganzen zufrieden.

Tag 3 – 28.12.2019 Dritte und vierte Runde

Bei den Morgenrunden war der Wunsch, aussetzen zu dürfen, bei allen in der Mannschaft immer besonders hoch. Aber dieses Privileg erhielt dann doch nur einer, für die dritte Runde war es Alexander, die Mädchen durften zu ihrem Leidwesen gar nicht ausschlafen, aber Schach spielen taten sie gerne. Für die „Jungs und Jana“ ging es in der dritten Runde gegen den Gastgeberverein SK Lehrte. Dieser trat ohne seine Lokalberühmtheit Lara Schulze an, gegen die Lars gerne mal wieder gespielt hätte. Trotz einer unglücklichen Niederlage von Georg konnten wir das Match mit 4-2 für uns entscheiden. Dazu trugen Siege von Jana, Cédric und Eric bei. Lars und Elias remisierten friedlich. Für die Statistiken: Cédric lag als Topscorer bei 3/3, während Eric bisher nur Schwarzpartien bestritt und schon ahnte, dass das nicht mehr viel besser werden würde.

In der vierten Runde lag das Spitzenduell gegen den Hamburger SK vor uns. Die viertgesetzten Jungs aus dem Norden schafften es in den Runden 2 und 3 sowohl gegen den Zweitgesetzten Brackel, als auch gegen die topgesetzten Magdeburger zu gewinnen. Nun lag es an uns, Hamburg zu stoppen und die alleinige Tabellenführung zu übernehmen! Elias setzte aus und so erhielt Eric seine dritte Schwarzpartie in Folge, Georg dafür seine dritte Weißpartie. An Brett 1 kämpfte Lars mit Schwarz gegen den frisch gebackenen Großmeister und Deutschen Meister der U18 Luis Engel, der bei 3/3 Punkten lag. Doch Lars spielte eine super Partie, erarbeitete sich Vorteil und machte dann leider in Zeitnot doch noch einen Fehler und verlor. Dabei sollte erwähnt werden, dass Luis auch alle weiteren Partien gewann und wohl gegen Lars die meisten Schwierigkeiten hatte. Dafür besiegte Jana ihren Gegner in einer komplizierten Kampfpartie. Cédric schiffte seine Partie in einem ausgeglichenen Endspiel in den Remishafen und gab damit seinen ersten halben Punkt ab. Georg überspielte seinen Gegner und erreichte schnell eine Gewinnstellung, in der er sich dann ganz unglücklich die Dame fangen ließ und verlor. Eric stimmte der Punkteteilung zu und Alexander gewann am sechsten Brett überzeugend. Endstand 3-3. Kein schlechtes Ergebnis, aber doch unglücklich, weil wir keine der beiden Verlustpartien hätten verlieren müssen. Nach vier Runden führt der SC Bavaria Regensburg nun gemeinsam mit Hamburg die Tabelle an, allerdings lauern die Topgesetzten Magdeburg und Brackel noch auf die Gelegenheit, uns zu schlagen.

Auch die Mädels hätten gerne mal eine Runde verschlafen, doch mangels Ersatzspielerin setzten sich am Ende doch alle vier müde, aber motiviert ans Brett. Unsere Gegnerinnen kamen vom SV Lingen, an den wir noch vom letzten Jahr ungute Erinnerungen hatten. Damals hatten sie uns mit nur drei Spielerinnen mit 3:1 besiegt. Diesmal sollte es besser werden, so lautete jedenfalls unser Vorsatz. Leider verloren jeweils Jana und Clara ihre Partien, während Marie es mit ihrem Königsangriff zu eilig hatte und sich schlussendlich in ein Dauerschach retten musste. Und so konnte uns selbst Lillis hart erkämpfter Sieg, nicht mehr retten. Endergebnis: 1,5:2,5 – naja immerhin besser als letztes Jahr.

Nachmittags war es dann soweit, das Lokalderby gegen die andere bayerische Mannschaft, aus Erlangen stand an. Als nominell stärkere Mannschaft, wollten wir diesen Kampf natürlich auf jeden Fall gewinnen, was uns auch souverän gelang. Jana, Liliane und Marie konnten ihre Partien gewinnen, während Clara erneut eine super Partie spielte, sich aber am Ende nicht mit einem Punkt belohnen konnte. Dennoch hatten wir einen wichtigen Sieg erspielt und waren zufrieden. Die meisten fielen nach diesen beiden doch anstrengend ersten Tagen erschöpft ins Bett, während sich einige wenige verzweifelt darum bemühten, aus Marie doch noch ein Schafkopf-Ass zu machen. – Vergebens, wie der Abend zeigte.

Tag 4 – 29.12.2019 Peters Geburtstag

An diesem Tag spielten wir nicht nur die Runden 5 und 6, sondern feierten auch Peters Geburtstag und wollten ihm heute besonders gute Ergebnisse präsentieren. Dass das gegen Magdeburg nicht einfach werden würde, war uns allen bewusst. Elias durfte früh ausschlafen / nicht spielen, alle anderen versammelten sich gewohnt früh am Frühstückstisch. Doch auch Magdeburg war motiviert, uns zu besiegen. Lars bekam es mit dem nächsten großen Brocken zu tun. Jonas Roseneck ist nicht nur körperlich größer als 95% der Leute im Raum, sondern hatte auch bis auf die Niederlage gegen Luis Engel noch keinen Punkt abgegeben. Es wurde eine der längsten Partien der Runde, die Lars leider verlor. Jana erreichte gegen Fiona, mit der sie auch gut befreundet ist, schnell eine ausgeglichene Stellung und einigte sich mit ihr auf ein Remis. Cédric und Georg kamen nicht gut aus der Eröffnung heraus und schafften es nicht, noch einmal zurückzuschlagen. Beide verloren ihre Partien gegen starke Magdeburger. Eric gewann seine erste und einzige Weißpartie des Turnieres souverän, während vor allem Alexander für Schlagzeilen sorgte, der nach seinem souveränen Sieg gegen den, zuvor ungeschlagenen, Magdeburger Cedric von Angern, bei 3,5/4 Punkte gegen sehr starke Gegner datierte. Insgesamt ging der Kampf dann leider knapp mit 2,5:3,5 verloren.

Nach der Tomatensuppe zum Mittagessen, die nicht jedem schmeckte, wurden wir nachmittags gegen den SF HN-Biberach ausgelost. Georg setzte aus, um neue Kraft zu sammeln für die letzte Runde. Auch ohne ihn besiegten wir die Biberacher klar und deutlich mit 5:1 dank Siegen von Jana, Eric, Alexander und Elias. Ein paar weitere Statistiken am Rande: Bisher hatte die Mannschaft jedes Spiel gewonnen, in dem Elias gespielt und nicht ausgesetzt hatte. Außerdem hatte Jana ihre erste Schwarzpartie gewonnen, zuvor gewann sie nur mit Weiß und spielte mit Schwarz Remis. Abends ließen wir das Essen in der Jugendherberge ausfallen und gingen zur Feier des Tages zum Vietnamesen essen. Peter packte Geschenke aus und bekam sogar ein Ständchen von seinen Mannschaften gesungen, beim „Happy Birthday“ haben sogar relativ viele mitgesungen. Ein besonders erwähnenswertes Geschenk ist der sog. „Handykäfig“. Damit das Handys einsammeln vor den Mannschaftskämpfen noch mehr Spaß macht und die Handys sicher aufbewahrt werden. Mal sehen welche Mannschaft die Ehre bekommt ihn einzuweihen. Am Ende des Abends freuen sich die meisten, nur noch ein letztes Mal früh aufstehen zu müssen und Alexander durfte die siebte Runde verschlafen. Er setzte die letzte Runde aus und hat so sein Turnier mit 4,5/5 grandios beendet, auch in der Remispartie stand er besser und hat nur Remis gemacht, um den Mannschaftssieg zu sichern. Mit dieser Leistung hat er nicht nur Peter beeindruckt.

Auch die Mädels wollten sich heute natürlich von ihrer bestmöglichen Seite zeigen und saßen dementsprechend motiviert am Brett. Heute ging es gegen die SG Güstrow/Teterow, deren Spielerinnen uns relativ ebenbürtig waren. Während Marie ihre Partie gewann, verloren leider sowohl Jana als auch Clara. Und selbst Liliane schaffte es nicht mehr ins Mannschaftsremis zu retten und musste sich mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Damit unterbrach sie ihre Gewinnserie, denn seit dem Patzer aus der ersten Runde hatte sie dreimal in Folge gewonnen.

Trotz der morgendlichen Niederlage wurden die Gegner der Mädchen nicht etwa schlechter, sondern besser. Mit dem SK Nordhorn-Blanke saß uns der vierte der Setzliste gegenüber. Aber das konnte uns nicht stoppen Liliane und Marie konnten beide ihre Partien gewinnen, selbst ohne einzügig eingestellte Türme zu nehmen. Somit waren beide, mit Ausnahme der ersten Runde, ungeschlagen. Jana spielte gegen die starke Sophia Brunner unentschieden, während Clara erneut eine sensationelle Partie spielte in der sie ihre Gegnerin ziemlich in Bedrängnis brachte. Leider trat gegen Ende ihre noch fehlende Spielpraxis zu Tage und sie verlor die Partie. Die Mannschaft allerdings hatte mit 2,5:1,5 gewonnen und Peter ein schönes Geburtstagsgeschenk gemacht.

Tag 5 – 30.12.2019 Siebte Runde und Abreise

In der letzten Runde bekamen wir den Zweitgesetzten, aber nicht ganz erfolgreich agierenden, SF Brackel aus Dortmund zugelost. Man hätte sich einfachere Gegner vorstellen können, aber so konnten wir alle nochmal zeigen, dass wir uns den dritten Platz wirklich verdient hatten. Dass Hamburg oder Magdeburg noch patzten, war sehr unwahrscheinlich, also war der dritte Platz das Beste, was wir erreichen konnten. Mit einem Sieg wäre der Platz auf dem Podium gesichert. Zwei der Brackeler kamen zehn Minuten zu spät, sie hatten laut eigener Aussage noch einen verloren gegangenen Schuh gesucht. Nach der 0-Karenz-Regel bekamen beide eine Zeitstrafe von 15 Minuten plus die Zeit, die sie zu spät kamen. Die Partie wäre aber erst ab einer Verspätung von 15 Minuten verloren gegangen. Janas Gegner fehlte diese Zeit am Ende, als er in Zeitnot einen Springer einstellte. Eric gewann seine letzte Partie in der Jugend souverän und beendete so seine Zeit als U20-Spieler mit einem super Abschlussturnier und einem Abschlusssieg. Bei Lars dagegen wollte es nicht mehr laufen und er verlor seine letzte Partie in 2019. Möge das neue Jahrzehnt besser werden! Cédrics Partie endete unspektakulär in einem remisen Turmendspiel. Georg und Elias ließen ihre Gegner aus gewonnener Stellung heraus noch ins Remis entwischen. Endergebnis 3,5:2,5 für den SC Bavaria Regensburg. Das hieß für uns, 3. Platz mit drei Mannschaftspunkten Vorsprung auf den Viertplatzierten Lehrte. Der erste Platz ging an die glücklichen Hamburger, die nicht nur die U20 gewannen. Silber verdiente sich Magdeburg.

Auf der Siegerehrung erhielten wir neben Pokal und Medaillen als Teilnehmerpreis eine Tasse als Erinnerung. Anschließend konnten wir zufrieden nach Hause fahren. Für Eric und Clara war es die letzte DVM U20, sie sind nächstes Jahr zu alt. Alle anderen werden hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder mit dabei sein. Wichtig dafür ist in der Bayernliga U20 unseren ersten Platz aus dem letzten Jahr zu verteidigen.

Unsere grandiose Leistung vom Vortag bescherte uns in der letzten Runde den Setzlistenzweiten aus Schleswig – Holstein, die TuRa Harksheide von 1945 Norderstedt e.V. Nachdem wir in der ersten Runde auch gegen den Setzlistenersten aus Solingen gute Chancen gehabt hatten, gingen wir motiviert in die letzte Runde. Und siehe da, Marie spielte eine ihrer besten ( und anstrengendsten) Partien des Jahres und gewann gegen WIM Amina Sherif. Liliane verpasste leider eine klare Gewinnstellung und musste ihre Partie verloren geben und auch Jana spielte aus Angst vor einem drohenden Bauerndurchbruch nicht den Gewinnweg und gab sich mit einem Remis zufrieden. Und Clara konnte ihre letzte Partie leider nicht mit einem so verdienten Punkt abschließen, spielte dennoch wiederum eine klasse Partie und bewies Ausdauer, Konzentration und taktisches Geschick. Ihre Gegnerin hatte schwer zu kämpfen und war sichtlich erstaunt über Claras fehlende Punkte. Erstaunt waren auch wir anderen, nicht nur über Claras Mut, sich in ihrem allerersten Turnier gleich an eine deutsche Meisterschaft heranzutrauen, sondern auch über ihr Durchhaltevermögen, ihren Kampfgeist und ihren taktischen Blick für die Stellungen. Eine top Leistung, die an dieser Stelle nochmals hervorgehoben werden sollte!

Fazit

Ladys first: Alles in allem können wir als Mannschaft sehr zufrieden mit unserer Leistung sein. Am Ende landeten wir auf unserem Setzlistenplatz, wir haben also unsere Erwartung erfüllt. Es wäre natürlich mehr drin gewesen, vor allem gegen den Tabellenersten den SG Solingen und den Tabellenzweiten TuRa Harksheide, gegen die wir jeweils den Sieg auf dem Brett hatten.

Im Endergebnis können wir mit dem dritten Platz sehr zufrieden sein, auch wenn wir gemerkt haben, dass da auch noch Luft nach oben war. Vor allem das 3:3 gegen Hamburg hätte eigentlich ein Sieg für uns werden müssen. Aber es sollte eben nicht sein und der Platz auf dem Treppchen war auf jeden Fall hochverdient für uns. Auch Peter war im Großen und Ganzen zufrieden. Die einzelnen Spieler mehr oder weniger:

Lars erzielte am ersten Brett gegen starke Gegner 2/7 Punkte. Schade war seine Niederlage gegen Luis Engel in der dritten Runde, in der er klar besser stand. Danach schaffte er es nicht mehr auf die 50% Marke zurückzukehren und war am Ende nicht zufrieden mit sich selbst und seinem Spiel.

Jana war mit 6/7 die Topscorerin der Mannschaft. Ohne Verlustpartie und -stellung punktete sie Runde für Runde und gab dem Team Stabilität. Mit einer ELO-Performance von 2423 war sie mehr als zufrieden und spielte ihr bestes Turnier des Jahres.

Cédric ließ nach den anfänglichen 3/3 einige Punkte liegen und war mit seinem Endergebnis von 4,5/7 Punkten nicht glücklich.

Georg spielte unter seinen Möglichkeiten und ließ viele Chancen ungenutzt. Am Ende hätte er um einiges mehr als 1,5/5 Punkte haben müssen.

Eric spielte ein super letztes Jugendturnier und gewann mit 5/6 Punkten einiges an ELO und DWZ. Seine einzige Weißpartie gewann er erbarmungslos und in den fünf Schwarzpartien punktete er ebenfalls sehr gut. Wir hätten ihn gerne noch ein paar weitere Jahre in der Mannschaft. Immerhin kann er noch die Ober(pfalz)liga unsicher machen

Alexander gewann fünf seiner sechs Partien und blieb ebenfalls ungeschlagen. Mit seiner Ruhe und Ausgeglichenheit auch in Zeitnot sorgte er dafür, dass sich das Team auf ihn verlassen konnte und gewann eine Partie nach der anderen souverän. Eine beeindruckende Leistung.

Elias verlor nach seiner Auftaktpartie (gegen ein Mädchen) keine weitere Runde mehr und es bleibt zu betonen, dass die Mannschaft alle Spiele mit ihm gewonnen hatte. Insgesamt holte er 3/5 Punkte.

Manche von uns waren also zufriedener als andere, aber mit dem Mannschaftsergebnis waren wir doch alle glücklich. Leider war ein Teil unserer Mannschaft das Turnier über krank (Männerschnupfen?!) und konnte nicht seine besten Leistungen abrufen, aber es waren immerhin um einiges weniger Krankheitsfälle zu beklagen als im letzten Jahr. Das Endspieltraining von Peter jeden zweiten Mittwoch wäre für die meisten Spieler vielleicht empfehlenswert, damit Peter sich bei den nächsten Deutschen Vereinsmeisterschaften nicht mehr so oft die Haare raufen muss, weil wieder mal ein gewonnenes Endspiel nicht gewonnen wurde. Es werden sich sicher einige Spieler angesprochen fühlen. Ansonsten aus unserer Sicht ein tolles Turnier, nächstes Jahr werden wir versuchen, unsere Leistung noch zu verbessern und unsere Hände nach dem Meistertitel auszustrecken.

Ein großes Dankeschön an alle Begleitpersonen und vor allem an Peter und Max, die sich um das Organisatorische gekümmert haben. Danke an Peter, der auch die Mannschaftsführung übernommen hat und bei Remis-Geboten manchmal erbarmungslos „Weiterspielen“ gesagt hat. Danke an alle, die unsere Partien im Internet verfolgt haben und uns die Daumen gedrückt haben, ein paar motivierende Worte geschrieben und mitgefiebert haben.

Ohne euch hätten wir keine so tolle Meisterschaft erleben können.

Bevor wir uns allerdings auf die nächste Meisterschaft freuen können, warten noch München Süd-Ost, Gräfelfing und unser Dauerrivale Augsburg in der U20 Bayernliga auf uns. Am 25. Januar geht es in Kelheim weiter, bis das Endspiel am 08. Februar zuhause auf uns zukommt. Besucher und Unterstützer sind auch dort sehr erwünscht. Auch unsere 2. Frauenbundesliga Mannschaft, in der Marie, Liliane und Jana Bardorz aktiv spielen, ist bald wieder im Einsatz, am 02. Februar in München und am 15./16. Februar in Freiburg im Breisgau.

von Jana, Marie, Lars und Cédric