Große Erfolge für die Schachjugend von Bavaria

1. Mannschaft nach Sieg gegen Bechhofen ( 2,5:1,5 ) mit guten Chancen auf den Klassenerhalt in der Landesliga Nord U20
2. und 3. Mannschaft steigen in die Jugendoberpfalzliga U20 auf

Erfolgreiches Wochenende für unser jungen Schachsportler. Mit zwei überzeugenden Siegen gegen Schwandorf II und Amberg III in der Jugendbezirksliga stehen unsere zweite und dritte Mannschaft bereits eine Runde vor Schluß als Aufsteiger in die Jugendoberpfalzliga fest. Nach dem Unentschieden gegeneinander zum Saisonauftakt im Herbst folgten nur noch Siege. Mit jeweils 7:1 Punkten führen unsere beiden Mannschaften vor der letzten Runde im März punktgleich und mit 3 Punkten Vorsprung vor dem Drittplazierten uneinholbar die Tabelle in der Jugendbezirksliga an. Mit 4:0 besiegte unser zweites Team die Schwandorfer, während unsere Dritte beim 3,5:0,5 Sieg in Amberg einen halben Punkt abgeben mußte. Unsere beiden Mannschaften dominierten als Aufsteiger die Liga bisher in einer nicht erwarteten Deutlichkeit. Mit zwei Brettpunkten Vorsprung geht dabei unsere zweite Mannschaft mit Elias Brüll, Domonkos Radeczky, Friedrich Graeber und Dominik Sammet in die letzte Runde gegen Kelheim. Ein Sieg sichert der Mannschaft neben dem schon fest stehenden Aufstieg auch den Meistertitel. Um den zu erringen muß unsere dritte Mannschaft mit Pierre Mouterfi, Johanna Dechant, Jakob Brüll und Emilian Gleixner auf einen Ausrutscher der vereinsinternen Konkurrenz hoffen, einen eigenen Sieg gegen Schwandorf vorausgesetzt. Aber auch Platz 2 berechtigt zum Aufstieg in die höchste Jugendliga unseres Schachbezirks.

Getoppt werden könnte dieser Riesenerfolg für unserer Nachwuchsarbeit der letzten Jahre nur noch vom Klassenerhalt unseres ersten Teams in der Landesliga Nord. Unsere Mannschaft ging dort in dieser Saison als Aufsteiger und Letzter der Setzliste und mit der mit Abstand jüngsten Mannschaft aller Teilnehmer ins Rennen. Da von 8 Mannschaften in der Landesliga Nord die letzten Drei in den saueren Apfel des Abstiegs beißen müssen, rechneten wir uns zu Beginn der Saison nur geringe Außenseiterchancen aus, um die Liga zu erhalten. Nach unserer Auftaktniederlage gegen Amberg schien auch Alles den vorgezeichneten Weg zu gehen. Doch nach dem Sieg in der 2. Runde gegen Lauf schöpften wir wieder Hoffnung, zumal Nürnberg seine Mannschaft zurückzog und damit als erster Absteiger feststand.

Im mittelfränkischen Bechhofen traten wir nun in der vierten und fünften Runde gegen Kötz/Ichenhausen aus Schwaben und die einheimische Mannschaft an. In der Landesliga werden wegen der großen Reisentfernungen immer zwei Mannschaftskämpfe an einem Tag ausgetragen. In der ersten Runde gegen Kötz/Ichenhausen konnte unser Team die durchaus vorhandenen Chancen zumindest auf einen Punktgewinn nicht nutzen. Cédric Oberhofer konnte am ersten Brett eine ausgeglichene Stellung nicht zum Remis und Punktgewinn führen. Ein Fehlgriff von Cédric in der Zeitnot verschaffte seinem Gegner unverhofft einen Bauerngewinn. Diesen Vorteil ließ sich dieser ( DWZ 2009 ) nicht mehr nehmen und konnte sich über einen glücklichen Sieg über Cédric freuen. Nach der Eröffnungsphase wählte Georg Dechant am zweiten Brett nicht die beste Strategie für das Mittelspiel. Dies nützte sein Gegner ( DWZ 1628 ) geschickt zu einem entscheidenen Königsangriff, während der Angriff von Georg keine Durchschlagskraft entfalten konnte. Couragiert spielte Martin Rösl. In einer französichen Verteidigung versperrte er seinem Gegner ( DWZ 1538 ) erfolgreich dessen Angriffslinien und konnte selbst Initiative ergreifen. Nachdem er im Mittelspiel einen Bauerngewinn übersah kam er im Endspiel unter Druck, konnte sich aber mit einem Läufer weniger in eine theoretische Remisstellung retten. Auch Marie Oberhofer verpaßte ihre Siegchance. Nachdem sie in der Eröffnung in einer komplizierten und ihr unbekannten Stellung viel Bedenkzeit verbraucht hatte, kam sie in einer für sie leicht besser stehenden Position in haarsträubende Zeitnot und hatte für die letzten 20 Züge nur noch ca. 3 Minuten zur Verfügung. Marie spielte unter diesem Druck zunehmend sicherer, während ihr Gegner ( DWZ 1338 ) nicht mehr die besten Züge fand. Leider übersah sie in dieser Phase einen zweizügigen Turmgewinn, der die Partie für sie entschieden hätte. Nach überstandener Zeitnot konnte sie mit einem Minusbauern die Partie nicht mehr retten.

In der Nachmittagsrunde traten wir nun zu einem um den Klassenerhalt vorentscheidenden Mannschaftskampf gegen die Heimmannschaft aus Bechhofen an. Es war klar. Nur der Sieger würde sich noch gute Chancen auf den Ligaverbleib ausrechnen können. Wir mit 2:4 Punkten und einem Spiel weniger gegen die Mittelfranken mit 2:6 Punkten. Glück für uns, dass die an Brett 2 gemeldete Spielerin unseren Gegnern krankheitsbedingt fehlte. Die Partievorbereitung von Cédric verpuffte, da sein Gegner ( DWZ 1994 ) eine bsher von diesem nicht gespielte Eröffnung wählte und Cédric damit überraschte. 3 Stunden wehrte sich Cédric mit aller Kraft, mußte aber an diesem Tag die Überlegenheit seines Gegners akzeptieren. Diesen Rückstand glich jedoch Martin Rösl postwendend aus. Er hatte seine Gegnerin ( DWZ 1449 ) von Anfang an unter Druck gesetzt. Nach einem Bauergewinn im Mittelspiel verstärkte er konsequent seinen Angriff auf den gegnerischen König und setzte seine Gegnerin Matt. Die Ruhe weg hatte Marie Oberhofer. Nach 20 Zügen stand sie zwar besser, hatte aber nur noch ca. 7 Minuten für die nächsten 20 Züge. Mutig opferte sie in dieser Situation eine Figur und verkomplizierte damit die Stellung. Obwohl ihr Gegner ( DWZ 1373 ) noch genügend Bedenkzeit übrig hatte, brachte sie ihn damit aus dem Konzept. Er reagierte mit falschen Zügen auf Maries Opfer und sah sich ein paar Züge später in einem undeckbaren Mattnetz gefangen. Damit gingen wir mit 2:1 in Führung. Nun lag es an Georg Dechant mit einem Sieg oder einem Unentschieden unseren Mannschaftserfolg zu sichern. In einer französischen Eröffnung konnte sich keiner der beiden entscheidenden Vorteil erarbeiten. Lange blieb die Stellung ausgeglichen, jedoch verbrauchte Georgs Gegner ( DWZ 1588 ) etwas mehr Bedenkzeit und kam deshalb zunehmend unter Druck. Als Georg in dieser Phase einen Bauern gewinnen konnte, schien die Partie sich zu unseren Gunsten zu entwickeln. Dramatischer Höhepunkt war der 40. Zug, mit dem Georg zweizügig seine Dame einstellte. Sein Gegner mit nur noch ein paar Sekunden auf der Uhr übersah zu unserem Glück diese Gewinnchance und die Partie verflachte in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und endete Remis. Das war der Sieg für uns.

Nach acht Stunden hartem Kampf am Schachbrett konnten wir mit einer unglücklichen Niederlage und einem glücklichen Sieg im Gepäck die Heimreise antreten. Mit nun 4:4 Punkten haben wir uns vor der letzten Doppelrunde im März alle Chancen auf den Klassenerhalt bewahrt. 1 Mannschaftspunkt aus den beiden letzten Kämpfen gegen Höchstadt und Windheim und unser Team spielt auch nächstes Jahr in der zweithöchsten bayerischen Jugendliga.