VIERERPOKALSIEGER 2019 – SC BAVARIA REGENSBURG VON 1881

HART ERKÄMPFTER 2,5:1,5 FINALSIEG IN MINTRACHING / LARS GOLDBECK ALS MATCHWINNER

Man schrieb das Jahr 1984. Der Sieger des oberpfälzer Viererpokals hieß Bavaria Regensburg. Ein 2:2 gegen Fortuna Regensburg reichte damals zum Titelgewinn. 35 Jahre mussten wir warten, ehe unser Team wieder das Finale erreichte. Mintraching gegen Bavaria Regensburg hieß jetzt die Finalpaarung. Fest entschlossen, den Titel zu holen, machten wir uns auf den Weg nach Mintraching. Bereits nach einer Stunde einigten sich Georg Dechant und FM Christoph Rother am dritten Brett, dem einzigen Brett, an dem wir auf Grund der aktuellen Wertungszahlen deutlich im Nachteil waren, auf ein Remis. Dementsprechend zufrieden waren wir mit dieser Punkteteilung, zumal sie uns mit den schwarzen Steinen gelang. In den folgenden drei Stunden verbesserten wir an den drei verbliebenen Brettern konsequent und kontinuierlich unsere Stellungsvorteile. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle schien nur noch die Frage nach der Höhe unseres Sieges unbeantwortet.

Doch dann leistete sich Cédric Oberhofer am zweiten Brett einen folgenschweren Fehlgriff. Im Gefühl seines sicher scheinenden Sieges wurde er unaufmerksam und gestattete seinem Gegner Lennart Uphoff völlig unnötig einen nicht mehr zu parierenden Königsangriff. Durch diese unsere Niederlage am zweiten Brett wurden beim Zwischenstand von 1,5:0,5 für Mintraching die Karten völlig neu gemischt. Lars Goldbeck musste nun am ersten Brett unbedingt gewinnen, da ein 2:2 den Mintrachingern schon zum Titelgewinn gereicht hätte. Und auch Stephan Schmahl durfte am vierten Brett auf keinen Fall verlieren. Stephan erledigte seine Aufgabe letztendlich souverän. Sein Gegner Thomas Achhammer hatte im Wolga Gambit einen Bauern geopfert und konnte seine Stellung lange im Gleichgewicht halten, ehe er in zunehmender zeitlicher Bedrängnis nicht mehr die besten Züge fand. Stephan nutzte diese Schwäche konsequent zum vollen Punktgewinn. Nun lag der Fokus beim Zwischenstand von 1,5:1,5 auf der letzten noch laufenden Partie am Spitzenbrett. Lars hatte in einem komplizierten Endspiel zwar einen Mehrbauer behaupten können, sah sich aber mit zwei extrem gefährlichen Freibauern seines Gegners Alois Achhammer konfrontiert. Sein Plus war jedoch die ziemlich schutzlose Königsstellung seines Kontrahenten, während Lars selbst aus einer gesicherten Königsstellung operieren konnte. Unter großem Zeitdruck bewies Lars enorme Nervenstärke, stoppte die gegnerischen Freibauern und holte zum entscheidenden Schlag gegen den gegnerischen König aus. Zu unserer großen Freude zwang er nach fast 80 Zügen und hartem Kampf Alois Achhammer zur Aufgabe.

Lars Goldbeck (2214) – Alois Achhammer (2076)

Stellung nach dem 60. Zug von Schwarz. Es folgte: 61.exf5 Td6 62.Th1 e4 63.Dxe4 Dd8 64.Df4 Dc7 65.Lb3 Dc6+ 66.Df3 Dd7 67.g4 Td3 68.Df4+ Ka7 69.Ld1 Td4 70.De3 Kb7 71.Lf3+ Kc7 72.De5+ Td6 73.Da5+ Kb8 74.Da8+ Kc7 75.Da7+ Kd8 76.Db8+ 1:0

Nach 35 Jahren hatten wir es wieder geschafft:

OBERPFÄLZER VIERERPOKALSIEGER 2019 – SC BAVARIA REGENSBURG VON 1881

Bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht wieder 35 Jahre bis zum nächsten Titelgewinn warten müssen.

Unser Weg zum Titel: