Unser Jugendteam siegt bei SF Tegernheim

Mit einem beindruckenden 3,5:0,5 Sieg bei den SF Tegernheim beendet unsere 1. Jugendmannschaft ihre erste Saison in der Oberpfalzliga U20. Als Aufsteiger mit dem klaren Saisonziel Klassenerhalt gestartet, belegt unser Team in der Endtabelle punktgleich ( 8:2 Punkte ) mit der Mannschaft aus Sinzing den 2. Rang. Nur ein halber Brettpunkt fehlte am Ende zum großen Coup, als Aufsteiger gleich die Meisterschaft zu erringen. Vier sehr überzeugenden Mannschaftssiegen steht in der Saisonbilanz nur eine überaus knappe 1,5:2,5 Niederlage gegen die Sinzinger gegenüber.

Das Team bestehend aus den drei erst elfjährigen amtierenden Oberpfalzmeistern Cédric Oberhofer ( Oberpfalzmeister U14 ), Georg Dechant ( Oberpfalzmeister U12 ), Marie Oberhofer ( Oberpfalzmeisterin U12 ) und den beiden auch erst Dreizehnjährigen Friedrich Graeber und Domonkos Radeczky behauptete sich eindrucksvoll gegen durchwegs wesentlich ältere Konkurrenten.

Cédric Oberhofer gab am Spitzenbrett nur ein Remis ab. Mit 4,5 Punkten aus 5 Partien erspielte er sich zum erstenmal in seiner noch jungen Schachkarriere eine DWZ-Leistung von über 2000 Punkten. Auch das 2. Brett war fest in unserer Hand. Georg Dechant mußte seinen Gegnern nur einmal gratulieren. 4 Siege und eine überaus unglückliche Niederlage sind seine überzeugende Saisonbilanz. Auch Marie Oberhofer beendete die Saison ungeschlagen am 3. Brett. 3 Unentschieden und 2 Siege bedeuten für sie eine DWZ-Gewinn von fast 150 Punkten. Das 4. Brett teilten sich Friedrich Graeber und Domonkos Radeczky. Friedrich mußte sich zweimal knapp und sehr unglücklich geschlagen geben. Besser erging es Domonkos, der bei 3 Einsätzen 2 Siege für sich verbuchen konnte.

Im letzten Mannschaftskampf der Saison bei den SF Tegernheim waren die Vorzeichen klar. Während die Tegernheimer jeden Punkt benötigten, um den Abstieg noch zu vermeiden, brauchten wir einen deutlichen Sieg, um die Sinzinger Mannschaft vielleicht noch vom 1. Tabellenplatz zu verdrängen.

Mit einer unkonventionellen Eröffnungsbehandlung versuchte am 4. Brett der Tegernheimer unseren Spieler aus dem Konzept zu bringen. Domonkos Radeczky behielt jedoch die Übersicht und konnte nach einer Stunde Spielzeit seinem Gegner eine Figur abnehmen. Diesen Vorteil gab er nicht mehr aus der Hand und verwertete seinen materiellen Vorteil im weiteren Partieverlauf souverän zum vollen Punktgewinn. Einen Zug vor Matt gab sein Gegner auf. 1:0 für unser Team.

Georg Dechant brachte unsere Mannschaft dann nach über 3 Stunden mit 2:0 in Front. In einer Sizilianischen Verteidigung zeigte er sich seinem Gegner in der Eröffnungsbehandlung überlegen. Mit zunehmender Partiedauer vergrößerte er seine Stellungsvorteile immer mehr. Als er seinem Gegner dann einen Bauern abnehmen konnte brach dessen zäher Widerstand zusammen. Kurz bevor Georg einen Bauern zur Dame umwandeln konnte gab sein Gegner auf. 

Am 3. Brett hatte Marie Oberhofer gegen ihre Kontrahentin in einer spanischen Partie in der Eröffnung einen Bauern gewonnen. Diesen Vorteil gab Marie gegen die sich hartnäckig wehrende Tegernheimerin nicht mehr aus der Hand. Etwas kritisch wurde die Situation allerdings, als Marie kurz vor der ersten Zeitkontolle nach fast 4 Stunden Spielzeit nur noch 5 Minuten für 9 Züge verblieben. Sie meisterte diese Zeitnotphase routiniert und nahm ihrer Gegnerin dabei sogar noch spielentscheidend eine Figur ab. Nach der Zeitkontrolle war es dann nur noch eine Frage der Zeit, ehe es 3:0 für unser Team stand.

Cédric Oberhofer bekam es am Spitzenbrett mit dem siebzehnjährigen Felix Restorff ( DWZ 1906 ) zu tun. Der Tegernheimer Spitzenspieler opferte in einer Variante der spanischen Partie einen Bauern und erhielt dafür einen starken Angriff auf die Königsstellung von Cédric. Cédric verteidigte sich sehr geschickt und behielt seinen Mehrbauern. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle übersah er eine gewinnbringende Fortsetzung und mußte sich der hartnäckigen Gewinnversuche seines Gegners erwehren. Mit einem Bauernopfer stoppte Cédric die Angriffsbemühungen seines Gegners und zwang ihn zum Abtausch wichtiger Figuren. Das Endspiel gestaltete Cédric daraufhin ausgeglichen und widersetze sich erfolgreich den Gewinnversuchen seines Gegners, der dann nach 5 Stunden Spielzeit kurz vor dem Ablauf seiner Bedenkzeit die Sinnlosigkeit seiner Gewinnversuche einsah und dem Remis zustimmte.

Eine beindruckende spielerische, wie auch kämpferische Vorstellung unseres jungen Teams. Schade, dass wir die Meisterschaft um einen halben Brettpunkt verpassten. Wenn nun die Sinzinger, deren Spitzenspieler die Altersgrenze überschreitet und deshalb im Jugendbereich nicht mehr spielberechtigt ist, ihr Recht nicht wahrnehmen, als Oberpfalzmeister an den Relegationspielen zum Aufstieg in die bayerische Landesliga U20 teilzunehmen, könnten wir als Zweitplazierter nachrücken und um den Aufstieg in die Jugend Landesliga kämpfen.