BAVARIA REGENSBURG wird Bayerischer Mannschaftsmeister

von Jana Schneider, Lars Goldbeck und Cédric Oberhofer (veröffentlicht im Jahresrückblick BSB/BSJ)
Knapp 2 Monate ist es her, dass wir die letzte Runde dieser Oberliga in Rosenheim gespielt haben. Diese Meisterschaft wird uns allen in Erinnerung bleiben, jedoch uns besonders. Die Saison 2018/2019 konnten wir unsere Premierensaison in der Oberliga auf einem Mittelfeldplatz beenden. Dies war auch unser Ziel in der Saison 2019/2020. Neu in unserem Team war der ungarische IM Flórián Kaczúr, welcher nicht nur schachlich überragte, sondern auch menschlich eine absolute Bereicherung für unsere Mannschaft darstellt.

vlnr.: Georg Kilgus, Hannes Ganaus, Peter Oberhofer, Jana Schneider, Cédric Oberhofer, Lars Goldbeck, Thomas Bauer, Stephan Schmahl, Florian Kaczur, Novak Pezelji

In den ersten zwei Runden erwarteten uns zwei sehr starke Mannschaften von München Südost und Erlangen. Beide Mannschaftskämpfe gestalteten sich als äußerst schwierig und umkämpft. Mit dem Glück der Tüchtigen und Zeitnotschlachten, an die sich die Menschheit erinnern wird, konnten wir beide Kämpfe knapp mit 4,5-3,5 gewinnen. Im Nachhinein sollten diese zwei Siege sehr wichtig sein. Außerdem förderten sie unsere Teammoral.
Durch die Siege konnten wir uns schon früh oben in der Tabelle festsetzen und die Welt von oben genießen. In der 3. Runde erwartete uns eine sehr zähe und gute Mannschaft aus Garching. In diesem Kampf kamen wir trotz aller Anstrengungen nicht über ein Unentschieden hinaus. Nach einem überzeugenden Sieg in der nächsten Runde gegen die Schachfreunde TSV Bindlach Aktionär, bekamen wir einen Lauf und waren on fire, indem wir auch die 4 folgenden Mannschaftskämpfe gewinnen konnten. Anders als bei Lichess bekamen wir leider nicht doppelte Punkte, das war uns aber trotzdem relativ egal 😉
Im Detail: Zuerst gewannen wir in Weilheim gegen einen nicht optimal aufgestellten Gegner. Jedoch gelang uns dieser Sieg nur knapp mit 4,5 zu 3,5, denn über manche Partien von uns an diesem Tag sollte lieber der Mantel des Schweigens gelegt werden. Wie Capablanca sagen würde:

„Der gute Spieler hat immer Glück.“

Als nächstes folgte das von uns heiß erwartete „Regensburger Derby“ gegen die SG Post Süd Regensburg, welches wir klar mit 6 zu 2 für uns entscheiden konnten. Spätestens nach diesem Kampf war uns klar, dass sich dieses Jahr unser Blick nicht nach unten in der Tabelle, sondern nach ganz oben richten würde.
Es folgte ein ungefährdeter 6 zu 2 Auswärtssieg, beim kampflustigen Aufsteiger TSV Trostberg, welcher im Ergebnis deutlicher aussieht, als er in Wirklichkeit war. In Sachen Aufstieg sah es nun schon sehr gut aus, uns fehlte noch ein Mannschaftspunkt zum sicheren Aufstieg, zwei Punkte zum Meistertitel, bei zwei ausstehenden Runden. Jedoch folgte nun erst mal kein Mannschaftskampf mehr, sondern die große Coronapause, an die wir uns noch in vielen Jahren erinnern werden. Leider war zu dieser Zeit keine Fortsetzung der Oberliga möglich. Ob die Liga fertig gespielt wird und ob ein Aufstieg in die 2. Bundesliga überhaupt möglich ist, war sehr lange unklar. Dazu gab es lange Zeit keine Entscheidung des bayerischen Schachbunds.
Wie viele Vereine stellten auch wir unseren Betrieb auf online um, inklusive Vereinsabend und Training, was überraschenderweise gut funktionierte. Wir freuten uns jedoch sehr, als Ende August entschieden wurde, dass es Aufsteiger geben soll und die Saison im September zu Ende gespielt wird. Leider gewannen wir den entscheidenden Kampf um den Titel und den Aufstieg in der vorletzten Runde gegen den Schachclub Schwarz-Weiß Nürnberg Süd am grünen Tisch und daher kampflos. Gerne hätten wir diesen Kampf am Brett ausgespielt.
Am folgenden Wochenende folgte der letzte Kampf gegen die SG Pang-Rosenheim, welchen wir deutlich mit 2 zu 6 verloren. Mit ein Grund war, dass manche Spieler unserer Mannschaft aufgrund von Coronamaßnahmen nicht einreisen durften oder nur unter sehr schweren Hürden. Zudem trafen wir an diesem Tag auf eine sehr starke Mannschaft. Trotz des mäßigen Abschlusses haben wir uns sehr gefreut über den Aufstieg in die 2. Bundesliga und den Titel des bayerischen Mannschaftsmeister. Nur die große Feier mit dem Verein steht noch aus 🙂


Bester Spieler: FM Lars Goldbeck


Endtabelle

Wann wir wirklich in der 2. Liga antreten dürfen, steht noch in den Sternen. In Anbetracht der aktuellen Lage ist sehr schwierig zu sagen, wann wieder Ligakämpfe ausgetragen werden dürfen. Nach über 40 Jahren sind wir nun als SC Bavaria Regensburg mit unserer 1. Mannschaft wieder in der 2. Bundesliga vertreten. Besonders hervorgehoben haben sich unser Neuzugang Flórián Kaczúr und Lars Goldbeck, die die ganze Saison ungeschlagen blieben und tolles Schach gezeigt haben. Wir freuen uns alle darauf nächste Saison in der 2. Bundesliga antreten zu dürfen! Außerdem hoffen wir damit gezeigt zu haben, dass man auch als junge Mannschaft mit vielen Jugendspielern auf höchstem Niveau erfolgreich sein kann und hoffen, dass die Frauen- & Jugendquote in den überregionalen Ligen steigt!