JANA SCHNEIDER – DEUTSCHE MEISTERIN U18W – 2020

Jana und Liliane spielen Deutsche Jugendmeisterschaften in Willingen

Traditionell finden die Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften (DJEM) während der Pfingstferien in Willingen statt. In diesem Jahr wurde das Turnier in den Oktober verlegt und trotz steigender Infektionszahlen nicht abgesagt. In der Woche vom 19.-25. Oktober spielten die Altersklassen U14 bis U18. In der folgenden letzten Oktoberwoche sind dann die U10 und U12 geplant. Eine offene Meisterschaft für alle unter 25jährigen wurde in diesem Jahr nicht ausgerichtet.

Für den SC Bavaria Regensburg von 1881 waren Jana Schneider (U18w) und Liliane Pavlov (U16w) bei der DJEM am Start. Während Liliane von der Bayerischen Schachjugend nominiert wurde, erhielt Jana einen Freiplatz durch ihre Mitgliedschaft im Deutschen Kader. Damit hatte unser Verein zwei Starter weniger als noch 2019. Im letzten Jahr hatte Lars Goldbeck als Bayerischer Vizemeister in der U18 gespielt und Cédric Oberhofer holte damals den Deutschen Vizemeistertitel in der Offenen Altersklasse U25 (A-Turnier). Beide waren dieses Jahr zu alt, um noch bei den unter 18-Jährigen mitzuspielen und eine offene Altersklasse fand diesmal nicht statt. Außerdem versuchte dieses Jahr auch die letztjährige Deutsche Meisterin in der U16w, Jana Bardorz, ihren Titel zu verteidigen. Sie spielt als Gastspielerin für Bavaria Regensburg in der zweiten Frauenbundesliga  und hat auch bei den Deutschen Vereinsmeisterschaften 2019 unser Mädchenteam verstärkt.

Wir berichten nun erst mal nur über die erste Woche der DJEM, also die Altersklassen U14-U18,  Bei den Jüngeren haben wir leider dieses Mal keine Starter von Bavaria Regensburg am Brett. Nur Jana ist noch eine weitere Woche nach ihrem eigenen Turnier in Willingen, um einen Spieler und drei Spielerinnen der U10 / U12 als Trainerin zu betreuen .

Statt den, wie in den letzten Jahren üblichen, neun Runden , wurden dieses Mal nur sieben Partien gespielt. Jana trat, anders als in den vorherigen Jahren, in der U18w an. Bei ihrer letzten Jugendmeisterschaft wollte sie noch einmal – zum vierten Mal – Deutsche Meisterin werden. Das gelang ihr sehr souverän mit den maximal möglichen sieben Punkten aus den sieben Partien. Hier geht’s zu einer davon: Jana Schneider vs. Alexandra Mundt

Liliane legte mit 3 Punkten aus den ersten 4 Partien einen super Start  hin, verlor dann aber sehr unglücklich die letzten drei Partien, unter anderem auch gegen die anderen bayerischen Starterinnen, Jana Bardorz und Svenja Butenandt, die später den 3. Platz belegte. Von Setzlistenplatz 14 aus erreichte sie in der Endabrechnung einen sehr guten 12. Rang. Nach ihrem tollen Start hatten wir ihr natürlich alle noch den ein oder anderen Punkt mehr gewünscht.

Jana Bardorz erwischte als Setzlistenerste kein gutes Turnier und belegte am Ende mit 4,5 Punkten etwas enttäuscht den sechsten Platz.

Durch Corona gab es natürlich Änderungen im Turnieralltag, aber die DJEM war doch sehr ähnlich organisiert wie in den letzten Jahren. Die größte Umstellung war sicherlich die Maskenpflicht im Hotel und im Spielsaal während der gesamten Partie. An jeder Ecke waren Desinfektionsspender aufgestellt und es wurde auch darauf geachtet, dass alle sich vor Betreten des Spielsaals die Hände damit desinfizierten. Die Zuschauer wurden auf die Delegationsleiter beschränkt. Eltern und Betreuer durften den Spielsaal nicht betreten, weder vor noch während den Runden. Dafür wurden alle Partien an DGT-Brettern gespielt und live ins Internet übertragen. Der internationale Meister Christof Sielecki hat jede Runde auf dem Kanal „Chessy TV“ kommentiert, unter anderem gemeinsam mit den Großmeistern Dmitrij Kollars und Sebastian Siebrecht als Gästen. Auch einen Freizeitbereich mit Tischtennisplatten und einem umfassenden Programm gab es wieder.

Insgesamt können wir sagen, dass wir das Turnier sehr genossen haben. Eine so große Veranstaltung auszurichten bei den aktuellen Corona-Zahlen ist natürlich fragwürdig, aber dafür war sie sehr gut organisiert. Beispielsweise mussten sich alle Anreisenden aus einer Risikoregion einem Corona-Schnelltest unterziehen oder einen negativen Test vorweisen, der maximal 24 Stunden alt war. Wir haben uns gefreut, für Bayern bei den Deutschen Meisterschaften antreten zu dürfen und wieder ein Turnier an richtigen Holzbrettern mit einer leibhaftigen Gegnerin zu spielen. Nachdem das große Open am Tegernsee abgesagt wurde, ist nicht klar, welche Turniere überhaupt in den nächsten Monaten stattfinden können.

Jana hat ihre Zeit der Deutschen Jugendmeisterschaften mit einem bravourösen Sieg abgeschlossen, 2020 war ihre zwölfte DJEM als Spielerin, nun folgt die erste DJEM als Trainerin. Liliane und Jana Bardorz können noch zweimal mitspielen und werden hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder für Bayern antreten dürfen.

Bayern hat insgesamt vier Medaillen erzielen können. Neben Jana wurde auch Markus Albert (SC Ansbach 1855) deutscher Meister in der U14 mit 6/7 Punkten. Er war dabei die Überraschung des Turniers mit seinem Setzlistenplatz 34. Tobias Kolb (SC 1868 Bamberg) belegte mit 6/7 Punkten den geteilten ersten Platz in der U16, die Buchholzwertung verwies ihn allerdings auf Rang 2. Auch er hat ein sehr starkes Turnier gespielt. Svenja Butenandt (FC Bayern München) errang mit fünf Punkten die Bronzemedaille und musste sich auf der Siegerehrung Witze darüber anhören, dass der FC Bayern München „nur“ Dritter wurde. Damit gewann Bayern die vorläufige Medaillen-Wertung der Bundesländer ohne U10/12.

1 Gedanke zu „JANA SCHNEIDER – DEUTSCHE MEISTERIN U18W – 2020“

  1. Hallo Jana,
    Glückwunsch zum starken Turniersieg!
    Echt super instruktiv kommentierte Partie. Den falsch platzierten Läufer hast du ja sauber ausgenutzt, die weißen Figuren sehen so harmonisch aus! Ich schlag noch 10…Sd8 als letzte Chance vor, um …Se6 und …c6 mit der Idee …d5 zu spielen. Falls Weiß diese Idee durchkreuzen will, dann halt trotzdem 11.Sf1 Se6 12.Sg3 Lg6 13.d4 exd4 14.cxd4 c6 oder 11.d4 exd4 12.cxd4 Sc6 13.d5 Se5. Aber restlos überzeugend ist das auch nicht. Und danach dann fällt mir auch gar nichts mehr ein für Schwarz.
    Du „darfst“ ruhig öfter mal welche von deinen Partien kommentieren. 🙂

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