BAVARIA FRAUEN SICHERN SICH IN LEIPZIG DEN KLASSENERHALT IN DER 2. BUNDESLIGA OST

Mit dem klaren Ziel, sich im Wettstreit mit den beiden Leipziger Vereinen den Klassenerhalt in der 2. Frauen Bundesliga Ost zu sichern reiste unser Frauenteam in die sächsische Metropole.

von links (sitzend): Steffi Arnhold, Katerina Palkova, Christina Leuchsenring   /   von links (stehend): Marie Oberhofer, Liliane Pavlov, Jana Bardorz

SG Leipzig – Bavaria Regensburg 3:3

Der Auftakt zu diesem richtungsweisenden Mannschaftskampf begann denkbar günstig für unser Team. Auf Grund einer kurzfristigen krankheitsbedingten Absage blieb das 1. Brett der Leipzigerinnen unbesetzt und Steffi Arnhold holte den ersten Punkt für unsere Mannschaft. In den folgenden vier Stunden entwickelte sich ein intensives Kräftemessen an den anderen fünf Brettern. Lange offen war die Partie an Brett 2. Unsere Gastspielerin Katerina Palkova  und ihre sächsische Kontrahentin Frauen Fidemeisterin (WFM) Franziska Beltz  lieferten sich ein spannendes Duell. Beide suchten kompromisslos ihr Heil im Angriff ehe nach langem zähen Ringen die Leipzigerin das bessere Ende für sich verbuchen konnte.

Doch Jana Bardorz hielt unser Team in Führung. Mit einem sehenswerten Angriff eroberte sie gegen WFM Anet Gempe  einen Bauern und konnte diesen Materialvorteil bis ins Endspiel behaupten. Trotz heftiger Gegenwehr der Sächsin schaffte Jana es, in ein Bauernendspiel ab-zuwickeln, das sie technisch routiniert zum vollen Punktgewinn verwertete.

Zwei Unentschieden hielten das Team von Bavaria in Front. Christina Leuchsenring  hatte sich gegen die internationale Frauenmeisterin (WIM) Martina Beltz zwar leichte Stellungsvorteile erkämpft, doch ihre drückende Zeitnot zwang sie, das Remisangebot ihrer Gegnerin zu akzeptieren. Deutlich mehr unter Druck stand Liliane Pavlov gegen Lena Oswald. Trotz leichter positioneller Nachteile gelang es ihr die Partie im Gleichgewicht zu halten. Als die Gegnerin keine Gewinnmöglichkeit mehr für sich sah und die Punkteteilung anbot, blieb das Team von Bavaria bei einer noch laufenden Partie mit 3:2 in Führung.

Am 6. Brett hatte Marie Oberhofer gegen Hannah Oswald in einer sizilianischen Drachenvariante eine Qualität für zwei Bauern geopfert und einen starken Angriff auf die gegnerische Königsstellung gestartet. Doch sie musste sehr auf der Hut vor Konterangriffen ihrer Gegnerin sein. Lange konnte keine der Beiden sich spielentscheidende Vorteile erkämpfen. Als alle schon mit einer Punkteteilung und dem damit verbundenen Sieg für Bavaria rechneten, startete Maries Gegnerin, die drohende Niederlage ihres Teams vor Augen, einen letzten verzweifelten zweischneidigen Angriff. Leider ließ sich Marie in einem Zeitnotduell von dieser Attacke überraschen, verlor den Überblick und sehr unglücklich auch die Partie.

Mit diesem 3:3 Unentschieden hatten die Bavarianerinnen ihr Ziel, sich bereits am Samstag, den Klassenerhalt zu sichern, knapp verpasst und durften nun am Sonntag gegen die zweite Leipziger Mannschaft ( Leipzig-Lindenau ) auf keinen Fall verlieren.

Bavaria Regensburg – Leipzig-Lindenau 4:2

Lange Zeit schienen die Leipzigerinnen als sicherer zweiter Absteiger neben dem Team von Merseburg, doch zwei Siege in Folge hatten sie vor der letzten Runde wieder in Schlagdistanz im Abstiegskampf gebracht. Ein Sieg gegen Bavaria und sie hätten sich gerettet und die Bavarianerinnen gleichzeitig zum Abstieg verurteilt. Ein echtes Endspiel wartete auf unsere Frauen, die darin aber schon Erfahrung hatten. Denn auch in der letzten Saison gelang erst mit einem Erfolg in der Schlussrunde der Klassenerhalt. Während an den Spitzenbrettern Bavaria sich leichte Vorteile ausrechnete, schien der Ausgang der Partien an den hinteren Brettern völlig offen.

Die Zuversicht wuchs, als nach ungefähr zwei Stunden Spielzeit die Regensburger Spitzenspielerin, Steffi Arnhold, ihrer Favoritinenrolle gerecht wurde und Pia Spangenberg zur Aufgabe zwang. Auch Jana Bardorz konnte ihren zweiten Sieg an diesem Wochenende feiern. Janas druckvolles Spiel stellte die Leipzigerin von Anfang an vor dann immer größer werdende Probleme und so blieb ihr nach einem entscheidenden Materialverlust nur noch die Aufgabe. Mit einem beruhigenden 2:0 im Rücken schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein, zumal Katerina Palkova und auch Christina Leuchsenring Stellungsvorteile auf ihrer Seite hatten. Leider übersah Christina in beginnender Zeitnot in einer Abtauschkombination einen Zwischenzug ihrer Gegnerin und verlor dabei eine Figur. Trotz deutlicher Stellungsvorteile konnte sie diesen Materialverlust nicht mehr wett machen und musste ziemlich enttäuscht ihre Partie verloren geben.

Marie Oberhofer steuerte nach ihrem Fauxpas vom Vortag in einer spannungsarmen ausgeglichenen Partie ein sicheres Remis zum Mannschaftserfolg bei. Groß war dann die Freude im Lager der Regensburgerinnen, als Liliane Pavlov zum Zwischenstand von 3:2 remisierte und damit ihrem Team den Klassenerhalt sicherte. Lange hatte die Leipzigerin in einem ausgelichenen Endspiel versucht, sich Vorteile zu erkämpfen, musste aber letztendlich der Punkteteilung zustimmen.

Das Sahnehäuptchen war dann zum Schluss noch der Sieg von Katerina Palkova, die ihre bis dahin in dieser Saison noch ungeschlagene Gegnerin niederrang.

Die dritte Saison in der 2. Frauen Bundesliga beenden die Bavarianerinnen erstmals mit einem ausgeglichen Punktekonto und einem hervorragenden 4. Platz in der Endabrechnung. Dami bleibt der Schachclub Bavaria Regensburg als einer der wenigen bayerischen Vereine mit einer Frauenmannschaft im Spielbetrieb für ein weiteres Jahr in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Die Verantwortlichen des Vereins sehen dies als Bestätigung ihrer beharrlichen Arbeit, vor allem auch jungen Mädchen im Nachwuchsbereich eine Perspektive im Schachsport zu eröffnen.