Auftakt nach Mass in der Oberliga Bayern

BAVARIA 1 SIEGT ZUM SAISONSTART / 4,5:3,5 GEGEN STARKES TEAM VOM SK MÜNCHEN SÜDOST

Mit einem wichtigen Auswärtssieg kehrte unser Team aus München zurück. Gegen die topbesetzten Münchner – von der Stammmannschaft fehlte ihnen nur ein Spieler – brachte uns vor allem die starke Leistung an den mittleren Brettern den Sieg.  

Cédric mit einem Remis gegen den in die Jahre gekommenen GM Vladimir Kostic, Lars mit seinem Sieg gegen seinen Kumpel vom gemeinsamen Heimatverein Vaterstetten, Ferdinand Xiong, und Georg Dechant mit einem vollen Punktgewinn nach einem mutigen Figurenopfer gegen Simon Leeb stellten die Weichen für unseren Sieg. Beide Lars und auch Georg zwangen ihre Gegner mit Damengewinnen zur Aufgabe.

In der Partie Lars Goldbeck (2203) – Ferdinand Xiong (2201) kam es nach dem 28. Zug von Schwarz (28. …Tfe7) zu folgender Stellung:

Nach 29.Sc5! gab Schwarz auf , da seine Dame rettungslos verloren ist. Nach 29. …Dc4 (das letzte vermeintlich sichere Feld für die schwarze Dame) gewänne Weiß mit dem Springerabzug 30.Se6+ die schwarze Dame.

Nicht minder schön ist die Schlussstellung in der Partie Georg Dechant (2047) – Simon Leeb (2203):

Nach Georgs 29. Zug Ld7+ gab Simon auf, da er entweder nach 29. …Kf7 mit 30.De6# von Weiß Matt gesetzt wird, oder nach 29. …Kd8 (oder 29. …Ke7) mittels dem Läuferabzug 30.Lg5+ seine Dame verliert.

Matchentscheidend war jedoch die Partie von Thomas. Mit einer Qualität und einen Bauern materiell im Nachteil schien er klar auf der Verliererstraße. Aber die komplizierte und verworrene Stellung, die nicht ausreichend geschütze Könisgstellung seines Gegners Avigdor Bergauz und vor allem Thomas unbändiger Optimismus und Siegeswillen erlaubten es ihm, das Ruder herumzureißen und unserem Team mit einem fulminant vorgetragenen Königsangriff den vollen Punkt zu sichern. Auch in dieser Partie entschied eine erlegte Dame die Partie. Avigdor Bergauz (2209) sah sich nach seinem 26. Zug Sxf3 mit dem schwarzen Angriff auf seine Dame 26. …Ta8 konfrontiert und verliert seine Dame gegen den schwarzen Turm und in der Folge die Partie.

An den Brettern zwei und drei ließen Novak und Georg Kilgus ihren Kontrahenten keine Siegchancen. Während Georg sich nach der Eröffnung zu einer Punteteilung entschloss, da ihm seine Stellung keine Gewinnambitionen gegen IM Julian Jorczik erlaubte, kämpfte Novak lange, um seine unbestrittenen Stellungsvorteile siegbringend umzumünzen. Durch eine, wie er selbst meinte, ungenaue Endspielbehandlung gestattete er es seinem Gegenüber,  FM Thomas Höfelsauer, ins Remis zu entkommen. Zum Glück konnte dies unseren Sieg nicht mehr gefährden.

Lange auf Augenhöhe war Janas Stellung am Spitzenbrett gegen GM Dragan Kosic. In einem Vorstoß-Franzosen bot sie dem montenegrinischen Großmeister lange Paroli. Durch kleine Ungenauigkeiten in ihrem Spiel gestattete sie es ihrem Gegner, sich eine vorteilhafte Stellung zu erspielen, die dieser schließlich mit seiner ganzen Routine zum vollen Punktgewinn nutzte. Stephan musste als zweiter in unserem Team an diesem Tag eine Niederlage einstecken. In einer Benoni-Eröffnung kam er nach einem Vorstoß der gegnerischen Bauern im Zentrum unter Druck, verbrauchte dabei viel von seiner Bedenkzeit, schaffte es aber dann trotz heftiger Gegenwehr nicht mehr, den gegnerischen Angriff abzuwehren.

Ein sehr wichtiger Erfolg für unser Team. In der in dieser Saison sehr ausgeglichen besetzten OBERLIGA BAYERFN – vier der fünf Mannschaftskämpfe endeten mit knappen 4,5:3,5 Siegen – wird jeder Punkt zählen, um sich die Klasse zu sichern. Immerhin werden unter den zehn Teams drei Absteiger gesucht. Wir wollen und werden nicht unter diesen Genannten sein!

Am 10. November steht unser erstes Heimspiel in unserem neuen Domizil, in der wunderschönen Aula des Goethe-Gymnasiums, auf dem Plan. Wir erwarten die Mittelfranken vom SC Erlangen.

Infos zum ersten Spieltag der OBERLIGA BAYERN unter folgendem Link:

https://www.ligamanager.schachbund-bayern.de/bsb/ergebnisse/spielplan.htm?ligaId=1634

Dort findet ihr auch die gespielten Partien.

Peter Oberhofer