Zähe Gegner im Indian Summer Forest

Wieder einmal lautet die Paarung in der Oberpfalzliga am vergangenen Sonntag Bad Kötzting II – Bavaria Regensburg II. Ob’s nächstes Jahr vielleicht mal ein Heimspiel wird? Nach dem Schneetreiben im letzten Jahr wurden wir mit einem sehr schönen Tag im verfärbten Bayerischen Wald belohnt.

Der Kampf startete an den meisten Brettern ruhig, nur Christian Jecht konnte an Brett 7 im Läuferspiel seinem Gegner sehr früh den Bauern auf f7 wegnehmen. Dafür spielte Pierre Tassell am Spitzenbrett einen mutigen Trompowski-Angriff und lag bald einen Bauern zurück. Auf die Mannschaft gesehen stand es also materiell ausgeglichen. Das erste Ergebnis brachte unsere Nachwuchspielerin Liliane Pavlov an Brett 8 auf den Spielberichtsbogen. In einer Abwandlung des symmetrischen Engländers, der mit dem Damenbauernzug begann, konnte sie nach und nach Raum im Zentrum gewinnen und schließlich einen Stellungsfehler des Gegners in einen Qualitätsgewinn umwandeln, der nach dem Gewinn einiger Bauern im Endspiel klar zum Sieg ausreichte. Als Wolfgang Bunk am zweiten Brett in einem Damenbauernspiel mit Hilfe eines sehenswerten Qualitätopfers der Durchbruch gelang sah es insgesamt recht positiv für uns aus. Wolfgang gewann ein paar entscheidende Bauern und beschleunigte den Sieg, indem er sich von seinem Gegner die Qualität taktisch wieder zurückholte. Nachdem Pierre seine Stellung überzog und verlor, konnte Christian aber den Mehrbauern im Läuferendspiel zu einem gewinnbringenden Freibauern umwandeln. 3:1 hieß der Zwischenstand!

Aber an den anderen Brettern sah es nicht ganz so rosig aus. Würde der Vorsprung zum Sieg reichen? Die erfolgreichen OSEM Spieler Ian Ott und Martin Brüll konnten ihre Leistung leider diesmal nicht in zählbare Punkte umwandeln. Ian kam an Brett 5 aus der Slawischen Partie in ein wahrscheinlich ausgeglichenes Läuferendspiel. Leider stellte er taktisch einen Bauern und damit in der Folge die Partie ein. Martin wandelte in Brett 6 in einen Modernen Drachen um und sah eigentlich schon wie der Sieger im Kampf um das Zentrum aus. Doch eine ungeschickte Zugfolge ermöglichte es seinem Gegner, den gewünschten Aufbau dauerhaft zu blockieren. Lange unter Druck stehend unterlief ihm in Zeitnot ein taktischer Figurenverlust, der ein paar Züge zuvor tatsächlich einen Bauerngewinn bedeutet hätte. Aber Feinheiten in Zeitnot zu übersehen, wer kann da kein Lied von singen!

Ein Glück hatten wir aber noch Reiner Born und Werner Paskuy mit im Team! Werner an Brett 3 erspielte sich aus dem Läuferspiel heraus ein starkes Zentrum mit einem vielversprechenden Freibauern auf e5 und eingesperrtem Turm seines Gegners. Dieser konnte sich aber mittels eines Qualitätsopfers wieder befreien und zwei Bauern gewinnen. Das dynamische Materialgleichgewicht führte schließlich zum Remis. Reiner an Brett 4 spielte einen Holländer ohne große Probleme mit der eigenen Königssicherheit. Sein Angriff auf den weißen König war allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Am Ende wickelten beide Spieler in eine Remisstellung ab.

4:4 stand’s also am Ende. Wie das Ergebnis zu bewerten ist, wird der weitere Saisonverlauf zeigen.