2. Damenbundesliga, 2. Runde in Augsburg am Sonntag, den 28.10.2018

Die Gegnerinnen aus Zähringen schätzen wir als sehr stark ein. Drei Namen der bekannten Schachfamilie Hund lesen sich in der Aufstellung: GM Barbara, Isabel und Sara.

Zuerst erwischt es heute Sofya Blanter. Die gestrige Niederlage lastete noch immer schwer auf ihren Schultern. Jeder verbleibende Zug ist lediglich ein Kompromiss zwischen schlecht und noch schlechter.

Sophia Wetzler gleicht zum Stande von 1:1 aus.

Sophia zelebriert die hohe Kunst des Gewinnens. Mit ihren leichtfüßigen Figuren klopft sie flink und fest an das königliche Portal. Schützt es ihn vor dem Matt? Langsam öffnet sich die Tür. Mit der Andeutung einer Verbeugung fragt Sophia höflich an, ob sie den König mattieren dürfe. Meine Dame, unterstehen sie sich, antwortet indigniert seine Majestät. Aber nein. Es ist mit ein Vergnügen, erwidert sie. Sogleich wirbelt ihr Springer umher, schlägt wüst aus und fegt im Wege stehende Figuren vom Brett. Auf eine mir rätselhaft scheinende Weise gelingt Sophia nun einfach alles. Wunderbar. Ein wichtiger Punkt ist gewonnen. Cool. Cool. Cool. Sophia blickt auf und ein leises Lächeln huscht über ihr Gesicht.

Marie Oberhofer muss die Tücken des Greco Läuferopfers, Lh7+, durchleiden. Hat Martin noch in seinem Beitrag „Schach vor Acht – Grecos Läuferopfer“ ausführlich darüber philosophiert. Doch was zählt der Prophet im eigenen Verein? Ausweglos. Marie musste sich trotz zähen Widerstands ins Matt begeben. Zähringen führt.

In der Zwischenzeit baut Eva Schilay einen starken Angriff gegen den feindlichen König auf. Mit einem Opfer und einer kleinen feinen Taktik fährt sie den vollen Punkt ein. Ausgleich. 2:2.

Liliane Pavlov steht immer ausgeglichen und steuert wohlbehalten in den Remishafen ein. Gegen Isabel Hund, Elo 2062, eine bewundernswerte Topleistung.

Alle Blicke wenden sich zum 1. Brett. Elsbeth Hort-Schneider versus GM Barbara Hund. Eine Sensation bahnt sich an. EHS steht aktiv und kann Dauerschach geben. Sie fightet weiter. Am Brett ist bei aufkommender Zeitnot die Fortsetzung nicht ganz so leicht. Will sie gewinnen? Sie findet nach längerem Überlegen einen Bauerndurchbruch. Leider nicht für sich. Der Verlustzug nimmt uns den greifbar nahen Mannschaftspunkt. ESH meinte, sie habe sich nicht getraut, der GM ein Remis anzubieten, zudem sei es ein Zeichen von Angst. Trotzdem. Viel Kampf und eine großartige Partie.

Die nächste Doppelrunde findet in Erfurt am 17. und 18. November statt.

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