Nachbericht vom Vergleichskampf Baden-Württemberg vs. Bayern

Ein Bericht von Jana Schneider, Lars Goldbeck und Cédric Oberhofer

Nachdem schon letztes Wochenende die jüngeren Bayern mit den Württembergern die Klingen kreuzten waren dieses Wochenende die älteren dran. Diesmal auch mit Bavarianischer Beteiligung 🙂 Außerdem setzten wir uns für eine Wiedervereinigung ein, indem diesmal die württembergische Auswahl durch Baden unterstützt wurde.

Abgesehen vom Gegner waren diesmal auch der Modus mit 8 Spielern und längerer Schnellschachzeit von 15+5 anders. Beide Teams waren wie folgt aufgestellt:

Unser bayerisches Team: ELO Unsere Gegner aus Baden-Württemberg: ELO
Jana Schneider (SC Bavaria Regensburg von 1881) 2272 Jacqueline Kobald (SV Stuttgart-Wolfbusch 1956) 2015
Jana Bardorz (TSV 1869 e.V. Rottendorf) 1939 Ruben Gideon Köllner (SF Deizisau) 2412
Benedikt Huber (Schachklub München Südost) 2271 David Färber (SV 1947 Walldorf) 2319
Tobias Kolb (SC 1868 Bamberg) 2285 Simon Degenhard (Heilbronner SV) 2255
Leonardo Costa (Schachklub München Südost) 2069 Danny Yi (SF 59 Kornwestheim) 2253
Uli Weller (Schachfreunde Augsburg) 2144 Marius Deuer (SC Weiße Dame Ulm) 2231
Markus Albert (SC Ansbach 1855) 1926 Jens Hoffmann (SF HN-Biberach 1976) 2123
Lars Goldbeck (SC Bavaria Regensburg von 1881) 2235 Noah Geltz (SF HN-Biberach 1976) 2087

Unser Team brachte einen Schnitt von 2143 auf die Elo-Waage, während Baden-Württemberg auf 2212 kam. Würden sie deshalb in einer höheren Gewichtsklasse spielen?

Wie jedes Mal wurde das Event live auf Twitch übertragen. Vielen Dank an unsere Kommentatoren Max Hess, Cédric Oberhofer und Philipp Müller!

Der Kampf war an Spannung nicht mehr zu überbieten und hatte alles zu bieten, was man sich vorstellen konnte: überraschende Wendungen, remise Turmendspiele mit 3 Mehrbauern, Greek Gift und Blackburn Matt in einer Partie, sowie waghalsigen Springerrückzügen und Kommentatoren, die fast den Verstand verloren.

Am 20.02 ging es mit 3 Schnellschachrunden los. Hier zeigt sich schon, wie nah die Mannschaften beieinander waren, da beide ihre Weißrunden zu knappen 4,5-3,5 Siegen ummünzen konnten.

Zum Ende des Tages waren die Bayern wohl schon mit dem Gedanken beim wohlverdienten Schlaf, sodass wir mit 6-2 unglücklich hoch verloren.

Konnte sich Bayern am nächsten Tag zurück kämpfen?

Erste Schwierigkeit für viele stellte erst mal der frühe Rundenbeginn von 9.30 da und die Absprache früher da zu sein, sodass ein paar Spieler angerufen wurden und sehr kreativ wurden bei der Wahl der Ausreden wie z.b. Haare waschen. Mit ein paar motivierende Worten am Telefon schafften sie es, dass wir pünktlich um 9.30 starten konnten.

Der Tag startete auch gut mit einem 4,5-3,5 Sieg und einem Unentschieden. Vor der Mittagspause gaben wir nochmal alles und rissen mit einem 6,5-1,5-Sieg die Führung an uns, sodass fast alle Bayern mit guter Stimmung in die Mittagspause gingen.

Mit einem 6-2 Sieg setzten wir dann endgültig den Deckel drauf. Angesichts des nahen bayerischen Premierensieg im Schnellschach waren wir vielleicht nicht 100% bei der Sache, sodass wir Schnellschach mit einer 2,5-5,5-Niederlage abschlossen. Diese reichte trotzdem, damit wir mit 33,5-30,5 den Schnellschachentscheid für uns entscheiden konnten!

Was ließ das nun fürs Blitzen vermuten? Bisher hatte Bayern immer das Blitzen gewonnen, aber es hatte auch das Team immer das Blitzen gewonnen, welches das Schnellschach verloren hatte. Welche Regel sollte heute nicht mehr gelten?

Leider lief das Blitzen für uns nicht so gut wie bisher und wir gewannen keine einzige Blitzrunde, sodass wir mit 26-36 das Blitzen verloren und damit den gesamten Kampf mit 61,5-66,5.

Gratulation an Baden-Württemberg für den verdienten Sieg! Am beste punktete David Färber, der im Schnellschach alleiniger Topscorer mit 6,5/8 war und sich diesen Titel beim Blitzen mit Simon Degenhard teilen musst, da beide auf 7/8 Punkte kamen. Bis zur letzten Blitzrunde war letzterer sogar noch mit weißer Weste unterwegs, stolperte dann aber über Tobias. Wie viele Punkte David gesamt erzielt hat darf als Übungsaufgabe betrachtet werden 😉

Bester Bayerischer Spieler war mit 10,5/16 Benedikt, der auch am Schnellschach am meisten Punkte holte von den Bayern (6/8). Bester bayerischer Blitzer war Tobias mit 5/8. Tolle Leistung von allen! Alle Einzelergebnisse sind hier einsehbar. Die Bavarianer hatten ihre Höhen und Tiefen. Gerne hätten wir mehr Punkte erzielt, aber wir haben auch Ausreden wie Disconnects auf unserer Seite 😉 Wir hatten Spaß und haben viel gelernt und das ist ja die Hauptsache 🙂 Nächstes Mal stimmen dann hoffentlich auch die Ergebnisse 🙂

Trotz der Niederlage hat es uns allen Spaß gemacht. Das Blitzglück war an dem Tag einfach nicht auf unserer Seite. Beim nächsten Mal hoffentlich wieder! Der Wettkampf lief auch fast ausschließlich sehr fair und respektvoll ab, sodass beispielsweise Mouseslips wie Kf8 statt 0-0 zurück zu nehmen als Selbstverständlichkeit angesehen wurden und fast alle Spieler dies als Möglichkeit sahen Spielpraxis auf gutem Niveau zu bekommen und aus den Partien zu lernen.

Vielen Dank an die Organisatoren und Kommentatoren! Besonders hervorzuheben sind hier Lars Goldbeck, Cédric Oberhofer, Philipp Müller und Max Hess. Natürlich auch vielen Dank an die ganzen Zuschauer und Leute, die uns unterstützt haben!

Damit nicht nur wir was lernen werden in einem anderem Post, noch Taktikaufgaben von unseren Spielern als Aufgaben gestellt, die zu einem späteren Zeitpunkt aufgelöst werden. Der Link zu diesem Post auf die BSJ-Seite ist hier.

Wie letztes Mal haben wir wieder interessante Partien für euch kommentiert.

Janas kommentierter Sieg im Schnellschach gegen Danny Yi:

Lars kommentiertes Remis im Schnellschach gegen Marius Deuer:

Wie immer sind die Streams auch noch nachträglich einsehbar. Besonders empfehlenswert, da diesmal die Bavaria Legende Cédric am Start war 🙂

Freitagsstream (19.02.2021): https://www.twitch.tv/kabeljautv

Samstagsstream (20.02.2021): https://www.twitch.tv/schachdeutschlandtv

Wir hoffen, dass wir schon bald vom nächsten Vergleichskampf berichten können!