Der Aufstiegskampf in der Bezirksliga bleibt weiter spannend

Im heutigen Spitzenspiel der Bezirksliga war der ASV Burglengenfeld zu Gast bei unserer 2.Mannschaft. Der Sieger von heute hätte eine wichtige Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg getroffen. Gegen die nominell stärkeren Gäste gelang unserer Mannschaft ein 4:4 Unentschieden und damit der Erhalt der Tabellenführung.

Der Kampf begann zunächst auf Augenhöhe, an keinem der Bretter zeichnete sich ein deutlicher Vorteil für eine Mannschaft ab. Im königsindischen Aufbau mit Weiß erreichte Karlheinz Zöchling gegen den mit 260 DWZ Punkten stärkeren Gegner eine schwer abzuschätzende Stellung mit Mehrfigur, allerdings hatte sein Gegner 3 Mehrbauern und 3 Freibauern. Da diese aber wohl nicht optimal harmonierten, bot er Karlheinz Remis an, der dies natürlich annahm.

An Brett 3 hatte Guido Fellner mit Schwarz gegen die Bird Eröffnung eine taktisch gehaltvolle Stellung mit drei Fianchetto-Läufern und der ersten Rochade spät im 18. Zug. Bei der Abwicklung im Zentrum übersah Guido, dass ihm durch ein Damenschach die Möglichkeit zur Rochade genommen werden konnte, was sich im Endeffekt als Ursache für den Zusammenbruch seiner Stellung herausstellte. Guidos scharfen Konterangriff wehrte sein Gegner erfolgreich ab, wonach Guido mehr und mehr Probleme bekam und die Stellung schließlich aufgab.

In der Symmetrischen Variante der Englischen Eröffnung konnte Hans Peutler am 8.Brett mit Weiß stellungstypisch Druck auf der halboffenen b-Linie aufbauen. Hans drohte einen gedeckten Freibauern zu bilden. Die Gegenmaßnahme seines Gegners führte zum Verlust einer Figur im Tausch für 3 Bauern. Da es Hans aber schaffte, den Damentausch mit Bildung eines wertlosen Doppelbauern zu erzwingen, gab sein Gegner auf. Unsere Mannschaft hatte somit den 1,5:1,5 Gleichstand hergestellt.

An Brett 5 spielte Ian Ott die Symmetrische Variante der Englischen Eröffnung mit Schwarz. Sein Gegner versuchte im Zentrum durchzubrechen, worauf es Ian gelang, einen Bauern zu gewinnen. Dieser war jedoch nicht so wertvoll, wie zunächst gedacht und ging etwas später wieder verloren. Der weitere Materialabtausch führte in ein Bauernenspiel, das objektiv für keinen der Spieler zu gewinnen war. Folglich einigten sich die Spieler auf Remis.

Am Spitzenbrett versuchte Werner Paskuy gegen seinen deutlich stärkeren Gegner mit Schwarz im Igel-Aufbau eine Blockadestellung aufzubauen. Geschickt operierte sein Gegner Löcher in Werners Stellung, so dass dieser letztlich aufgeben musste. Burglengenfeld lag nun mit 3:2 vorne.

An Brett 6 spielte Peter Oberhofer mit Weiß gegen die Benoni-Verteidigung. Eine alte Faustregel besagt, wenn man im Benoni seinen vorgerückten Bauern zum Freibauern machen kann, dann gewinnt Weiß. Den Freibauern auf der d-Linie hatte sich Peter herausgearbeitet, aber gerade in dieser Eröffnung sind die Stellungen in der Regel kompliziert. So auch hier, weshalb Peter in hochgradige Zeitnot kam. Glücklicherweise behielt er die besseren Nerven, so dass er selber die gefallene Uhr seines Gegners reklamieren konnte und die Mannschaft mit 3:3 ausglich.

Im Zweispringerspiel im Nachzug hatte Dieter Weigert an Brett 7 mit Schwarz nach geschickten Umgruppierungen seiner Figuren mehr und mehr Stellungsvorteil gewonnen. Es gelang ihm, einen gedeckten Freibauern auf der e-Linie mit weiteren Figuren zu unterstützen. Im Zuge des aufgebauten Drucks konnte Dieter die Stellung durch Figurenabtausch vereinfachen, was den Vorteil des Freibauern stärker zur Geltung brachte. In einer hübschen dreizügigen Kombination, eingeleitet mit einem Damenopfer, gelang es ihm eine Figur und damit die Partie zu gewinnen.

Die letzte Partie spielte Martin Brüll an Brett 4. Mit Weiß in der Paulsen-Variante der Sizilianischen Eröffnung erlangte er zunächst Raumvorteil. Mit Hilfe von Figurenabtausch gelang es ihm, in ein vorteilhaftes Turm- und Läuferendspiel überzuleiten. Nach Abtausch der Läufer entwickelten beide Spieler Freibauern. Aufgrund einer strategischen Fehlentscheidung in Zeitnot vor dem 40.Zug verpasste Martin die guten Siegchancen und musste schließlich sogar den Verlust der Partie hinnehmen.

Das heutige Unentschieden gegen die stärkste Mannschaft der Bezirksliga war eine starke Mannschaftsleistung, die der 2. Mannschaft die Tabellenführung aufgrund der besseren Brettpunkte vor dem Verfolger ASV Burglengenfeld bewahrte.