Bavaria verpasst Sensation im Viererpokal

Äußerst unglückliche 1,5:2,5 Niederlage gegen den Zweitbundesligisten Neutraubling
In der ersten Runde des Viererpokals 2012/13 war uns die Glücksgöttin nicht gerade wohlgesonnen. Mit dem in die 2. Bundesliga aufgestiegenen TSV Wacker Neutraubling bekamen wir den sicher stärksten aller möglichen Gegner aus dem Lostopf. Wir rechneten uns nicht allzu große Chancen aus, zumal die Neutraublinger mit einer guten Aufstellung antraten.

Anfangs lief es auch wie erwartet. Pierre Tassell (DWZ 2025) verlor am Spitzenbrett gegen Claus Werner (DWZ 2191) im Mittelspiel eine Qualität. Trotz heftiger Gegenwehr war Pierre in der Folge gegen seinen routinierten Gegner chancenlos und mußte sich kurz vor der ersten Zeitkontrolle geschlagen geben.

Doch die Neutraublinger konnten sich nicht lange über ihre Führung freuen. Cédric Oberhofer (DWZ 1722) sorgte am dritten Brett fast postwendend für den 1:1 Ausgleich. Werner Holger (DWZ 1868) wählte gegen das zwölfjährige Nachwuchstalent der Bavarianer die Drachenvariante in der Sizilianischen Verteidigung. Nachdem sich der Neutraublinger kleine Ungenauigkeiten in der Eröffnungsbehandlung geleistet hatte, erreichte Cédric eine vorteilhafte Stellung, die er mit einem kompromisslosen Königsangriff zum vollen Punkt verwertete und seinen Gegner im 26. Zug Matt setzte.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Hans Peutler (DWZ 1703) hatte seine Stellung am vierten Brett gegen Dr. Matthias Langensteiner (DWZ 1993) lange Zeit ausgeglichen gehalten. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle gelang Hans dann sogar ein überraschender Bauerngewinn. Leider fand er in dieser nun für ihn gewonnenen Stellung nicht den gewinnbringenden Zug. Schlimm für ihn, dass er, anstatt die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden, mit einem Zug seine Stellung verdarb und dem Neutraublinger in der Folge den Sieg überlassen musste.

Am zweiten Brett lieferte Wolfgang Bunk (DWZ 1968) seinem übermächtigen Gegner FM Jens-Uwe Pohl-Kümmel (DWZ 2272), dem Bayerischen Meister des Jahres 2011, einen großen Kampf. Mit dem 40. Zug gewann Wolfgang eine Figur, musste dafür aber seinem Gegner zwei starke Freibauern gewähren. In dem nun entstandenen äußerst komplizierten Endspiel gelang es Wolfgang Zug um Zug die Stellung zu vereinfachen und dadurch seinen Vorteil zu vergrößern. Leider kostete ihm dies viel von seiner restlichen Bedenkzeit, so dass er in klar besserer Stellung dann mit Remis zufrieden sein musste, um nicht auf Zeit zu verlieren.

Doch auch ein Sieg von Wolfgang hätte an unserem Ausscheiden aus dem Viererpokalwettbewerb nichts geändert, da bei einem 2:2 Mannschaftsremis der Sieg an Brett 1 den Ausschlag für die Neutraublinger gegeben hätte. Unser Team konnte aber trotz des Ausscheidens Stolz sein, den Neutraublingern, die an jedem Brett klare DWZ-Vorteile besaßen, einen großen Kampf geliefert zu haben. Es fehlte nicht viel und wir hätten die Sensation geschafft.