Bavaria II Spitzenreiter der Oberpfalzliga

Als Aufsteiger in die Oberpfalzliga waren wir uns nicht sicher, wo wir uns in der Liga positionieren würden. Nach den ersten beiden Runden mit hohen Siegen gegen die TSV Nittenau (6,5:1,5) und SV Oberviechtach (7:1) standen wir vor dieser dritten Runde überraschenderweise an der Tabellenspitze. Heute hatten wir im Spitzenkampf die punktgleichen und nominell stärkeren Gäste vom ASV Burglengenfeld zu Gast.

Reiner Born am dritten Brett profitierte mit Schwarz von der Öffnung der f-Linie, bevor sein Gegner kurz rochiert hatte. Die folgende Taktik führte zu einer siegreichen Springergabel von König und Dame. Martin Brüll am achten Brett hatte in der französischen Eröffnung immer leichten Entwicklungsvorteil, den er in ein leicht vorteilhaftes Entspiel überführen konnte. Ein Fehler seines Gegners führte zum Figurengewinn und dem baldigen zweiten Punkt für uns. Karlheinz Zöchling an Brett 2 wurde von seinem nominell deutlich überlegenen Gegner sehr früh aus der Theorie und in eine wilde Stellung hineingeführt, aber immer mit Vorteil für Karlheinz. Leider unterließ er einen Zwischenzug zum Bauerngewinn und musste im symmetrischen Endspiel ins Remis einwilligen. Thomas Jobst an Brett 7 spielte mit Schwarz einen hochgradig symmetrischen Engländer mit geschlossenem Zentrum. Vor dem ersten Figurentausch im 15. Zug waren 13 der 16 erweiterten Zentrumsfelder besetzt. In einer zweischneidigen Stellung mit sechs Schwerfiguren und ungleichfarbigen Läufern einigten sich die Spieler auf Remis. Georg Dechant am Spitzenbrett spielte gesundheitlich angeschlagen gegen einen nominell deutlich stärkeren Gegner mit Schwarz. Trotz dieser Handicaps entwickelte sich die Englische Partie zu seinen Gunsten, da Georg nach und nach Schwächen in der weißen Königsstellung mit Fianchetto provozierte. Georgs Figurenübermacht führte schließlich zu einem nicht abwehrbaren Mattangriff.

Mit diesem 4:1 als Zwischenstand hatten wir zunächst nicht gerechnet. Um so bedauerlicher war, dass unsere Einschätzung der verbleibenden drei Partien miserabel war. Es drohte ein Unentschieden trotz hoher Zwischenführung.

Werner Paskuy auf Brett 5 kam im Damenbauernspiel mit Schwarz in Nachteil, weil sein Gegner einfach nicht rochierte und Werner deshalb das Zentrum zum Angriff auf den König stark machen wollte. Dabei wurde die Flanke am Königsflügel schwach und sein Gegner drang mit aller Figurengewalt ein und gewann. Christian Jecht hatte auf Brett 4 Weiß und wählte mit der langen Rochade einen ungewöhnlichen Weg im Franzosen. Nachdem Schwarz seinen Läufer auf f6 bekam, mutete die Stellung ein wenig wie ein für Schwarz günstiger Drache an. Nach einem Generalabtausch auf b2 verblieben Christian Läufer und Turm gegen die Dame, die von nun an auf Bauernfang ging, weshalb Christian schließlich aufgeben musste. Alexander Ließ auf Brett 6 spielte agressiv, opferte einen Springer und stellte dafür einen gegnerischen Turm kalt. Nach und nach kamen aber Zweifel auf, ob das Opfer korrekt gespielt war. Um den zwanzigsten Zug herum waren beide Spieler in der Zeitnotphase. Sein Gegner wollte sich befreien und gab dafür einen Turm zurück. Alexander erspielte sich zusätzlich zur so erreichten Mehrqualität ein weit vorgerücktes Freibauerpaar im Zentrum, das zu weiterem Materialgewinn und damit zum Sieg führte.

Mit 5:3 haben wir heute einen sehr starken Konkurrenten auf Distanz gebracht und stehen als Aufsteiger nun alleine an der Tabellenspitze mit 6:0 Mannschaftspunkten und 2 Punkten Vorsprung auf das Verfolgertrio.