Bavaria II: Für die Zukunft gerüstet?

Zur vorletzten Runde der Oberpfalzliga mussten wir am vergangenen Sonntag zum SK Weiden in die nördliche Oberpfalz fahren. Nach einer miserablen Saison war bis dato völlig unklar, wer den SV Oberviechtach beim Abstieg begleiten muss, die Hälfte aller Mannschaften der Liga kann’s noch treffen, da wir mit bis zu drei Absteigern rechnen müssen. Eines war klar: Der Sieger dieses Kampfes würde sich gerettet haben.

Als erstes stellte sich die Frage: Wie kommen wir nach Weiden, unsere weiteste Fahrt in der Saison. Was ist mit unserem CO2 Fußabdruck? Natürlich könnten wir wieder den Mannschaftsbus nehmen, aber mit 9-10 Litern Diesel auf 100km würde diese Fahrt gut 45kg CO2 und etliche Stickoxide und Rußpartikel in die Luft pusten. Nehmen wir dann den Prius vom Wolfgang? Mit 4.5 Litern Benzin auf 100 km wären es dann nur knapp 19kg CO2!
Die Entscheidung war klar: Elektrisch musste es sein. Mit 100% Ökostrom hatten wir keinen Beitrag für unseren CO2 Rucksack zu erwarten. Aber schaffen wir es auch wieder nach Hause? Also kurzerhand beim Schützenhaus in Weiden angerufen und nach einer Steckdose gefragt: „Klar, kein Problem. Wir finden eine Lösung“. Und tatsächlich war das Nachladen möglich. Vielen Dank, ihr seid Klasse!

Die PV Anlage auf dem Dach speiste die Steckdose leider nicht, daher müssen wir von einem nachgeladenen Strom mit dem deutschen Strommix rechnen – aber weniger als 8kg CO2 können sich gegenüber verflüssigten Dinosauriern sehen lassen. Noch viel besser ist, dass die Nachladung am Ende gar nicht notwendig gewesen wäre und die Batterien heutiger Elektrofahrzeuge bei weitem für alle Schachkämpfe in der Oberpfalz reichen, hin und zurück.

Und was war mit Schach? Na ja, nach den unnötigen Patzern von Wolfgang und Martin und dann auch noch dem Verlust vom Stephan glitten uns die Punkte recht schnell aus den Fingern. Das Remis vom Thomas und der obligatorische Sieg vom Pierre machten nur wenig Hoffnung, da die letzten drei Partien alle sehr remislich aussahen. Damit hatte Pierre die Spitzenposition in der Bestenliste der Oberpfalzliga inne, Hut ab!

Meine allerhöchste Hochachtung gilt Elias, Reiner und Werner, die kämpferisch alles rauszuholen versuchten. Elias suchte lange nach einer Gewinnmöglichkeit, die die Stellung leider nicht hergab. Reiner spielte in einem eher ausgeglichener Damen- und Läuferendspiel nach und nach kleine Vorteile heraus, bis er schließlich in ein klar gewonnenes Damenendspiel kam und die Damen abtauschen konnte. Werner baute Druck in einer Remisstellung auf, bei der dann ein gegnerischer Bauer fiel. Dass dieser dann noch einen Fehler einbaute, beschleunigte Werners Sieg.

Das erreichte 4:4 war ein wichtiger Schritt, ist aber noch nicht ausreichend zum Klassenerhalt.