2 Anträge, gestellt in der Mitgliederversammlung am Freitag, den 10. Dezember 2021.
Antrag 1: Spielertraining
Zur Verbesserung der Spielstärke wurde beantragt, einen Trainer für die interessierten Vereinsspieler anzubieten. Kosten für dieses Angebot trägt der Verein. Ziel: ein Training zu gestalten, das einen intensiven Trainingsprozess bietet, zu kontinuierlicher Verbesserung angeregt und die Motivation erhöht.
Antrag 2: Kursangebote
Es sollte eine Eröffnung, zum Beispiel Grünfeldindisch, Italienisch oder Spanisch als Kurs am Vereinsabend in regelmäßigem Abstand angeboten werden. Zielgruppe: bis DWZ ??? Es geht dabei nicht um konkrete Varianten, sondern um ein Eröffnungsspiel mit den Grund – Ideen. Das bedeutet, die Konzepte strategischer und taktischer Ideen kennenzulernen, zu verstehen und möglichst im praktischen Spiel umzusetzen. Die Eröffnung selbst kann und soll jeder für sich zu Hause erlernen. Das kann auch geschehen, indem gezielt Varianten vom Trainer als Files oder Variantenausdruck zur Verfügung gestellt werden. Trainerkosten trägt der Verein.
Wir haben in unserer Mitgliederversammlung beschlossen, Antrag 1 und 2 zu strukturieren und ein konkretes Angebot für alle zu entwerfen, zu planen und dann sofort ab Januar 2022 umzusetzen. Max Dechant und ich haben uns dieser Gestaltung eines Rahmens angenommen und bereits am 17. Dezember einige Eckpunkte festgehalten.
Folgende konkrete Idee diente uns beispielhaft für die einfache Frage: Warum sollte Weiß in königsindischen Strukturen den Abtausch des schwarzen weißfeldrigen Läufers (Lc8) im Auge behalten? Die Musterpartie war Sergei Azarov – Karsten Volke, Dresden 2007. Diese Partie gibt auch eine Antwort darauf – falls jemand meint, „Königsindisch? – kommt bei mir weder mit Weiß noch mit Schwarz vor. Das ist nicht mein Thema.“ Weit gefehlt! Wie diese königsindische Struktur mit Angriff g6-g5-g4-g3 für Schwarz mit dem weißfeldrigen Läufer c8 optimal verlaufen kann, dazu diente die Partie zwischen Mads Andersen – Krisztian Szabo, Budapest 2013 als Muster. Quelle: Mauricio Flores Rios, Chess Structures , 464 Seiten, Quality, 1. Auflage 2015
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass wir uns zum Beispiel mit dem London System beschäftigen. 1.d4 Sf6 2.Lf4 d5 3.e3 e6 4.Sf3 c5 5.c3 und Fragen stellen. Worin besteht der Unterschied zum Colle System? Ist es besser den weißen Läufer außerhalb der Bauernkette zu haben? Sollte der Läufer besser auf g5 platziert werden?
Hier nun eine Reihe von Vorschlägen zur Auswahl:
• Analyse strategischer Fragen, unter anderem Figurenaktivität, Bauernstrukturen und Läufer gegen Springer
• Wir betrachten psychologische Aspekte des Schachs, wie etwa die Auswahl von Varianten, die für den Gegner am unangenehmsten sind oder besser auf Druckspiel reagieren können.
• Erörtern, wie man schlechtere Stellungen behandeln sollte.
• Legen den Schwerpunkt der Erklärungen auf allgemeine Ideen anstatt auf detaillierte Analyse
• Nutzen möglichst die lehrreichen Beispiele aus unseren eigenen Partien.
• Wichtigste strategische und taktische Vorgehensweisen anhand eigener Partien.
• Methoden der Entscheidungsfindung
• Das Verständnis der Schachendspiele üben, indem sowohl Weiß als auch Schwarz mit einem Partner gespielt wird. Damit üben wir die praktische Umsetzung des Lernstoffes und man bleibt nicht nur mit dem abstrakten Lehrangebot auf sich gestellt.
• Das Verständnis des Mittelspiels im Schach, indem der Trainer aufzeigt, was wir in unserer praktischen Situationen verbessern und umsetzen können.
• Schachklassiker. Zum Beispiel Modern Benoni anhand des Klassikers Nimzowitsch – Marshall, 1927 oder Geller – Tal, 1959 und der sehr bekannte Klassiker Spassky – Fischer, 1972.
• Kleine Interessengruppen bilden, wenn es sich anbietet, die dann selbst nach ihren Interessen weitere Folgen der Trainigseinheiten entwickeln.
• Ziel und Rahmen des Trainings: Wir schließen mit einer Auswahl von Übungen mit Kommentaren und Erklärungen die Sitzungen immer nach 45 Minuten ab !!!
• Das Angebot ist offen für alle.
• Als Trainer stehen zur Verfügung Georg, Cedric, Jana, Lars und … Parik
• Zeitgemäße pädagogische Aufbereitung des Inhalts
• Falls gewünscht: eine Eröffnungsvorlesung und im Anschluß dazu ein Thementurnier
• Gemeinsam. Gemeinsam. Etwas gemeinsam machen.
Wir sind sehr gespannt und freuen uns über Eure Ideen und eine rege Teilnahme.
Training. Ein Muster. Training mit dem Meister 2022
Zusatztraining mit Bavarias Meisterspielern
In der Saison 2022 ist ein „Training mit dem Meister“ geplant und wird noch aufgebaut. Bereits zugesagt haben Georg, Cedric und Jana. Möglicherweise wird es auch erstmals einen Termin mit Parik geben. Ebenfalls sicher zugesagt ist eine Serie über Endspiele mit dem Referenten Peter Oberhofer. Termine folgen!
Endspieltraining mit Peter:
1. Absolute Basisendspiele, die jeder kennen sollte
2. Turmendspiele (hot hot hot wichtig)
3. Alle anderen Endspiele (ausgewählte Beispiele)
4. Praktische Endspiele aus der Turnierpraxis
Ein Planungsbeispiel mit Ziel für 2022
07.01.2020 Peter mit „Absolute Basisendspiele“, ab 19:30 Uhr
In der Serie „Training mit dem Meister“ gibt es am 7.01. einen Termin mit Peter Oberhofer – der Auftakt zu einer vierteiligen Serie mit Endspieltraining. Zunächst prüft Peter sein Publikum mit einigen scheinbar trivialen Bauernendspielen. Dabei geht es darum, sich konkretes Wissen über Stellungen anzueignen, die man einfach kennen muss. Bei den Bauernendspielen sind es z.B. die Schlüsselfelder. Damit es nicht allzu einfach wird, gibt es nach den Bauernendspielen eine Zugabe in Form von T gegen L und T gegen S. Das Endspiel Turm gegen Springer wird dann mit einem konkreten Beispiel (aus Dvoretskis Endspieluniversität) zum Mitrechnen und Analysieren untermauert. Die Teilnehmer des Trainings werden in ihren kommenden Partien von dem neu erlernten Wissen profitieren. Im nächsten Teil der Serie geht es dann um den wichtigsten Endspieltyp – die Turmendspiele. Man bedenke, jede dreizehnte gespielte Partie endet in einem Turmendspiel. Hier wird Peter sicherlich sein schönes Praxisbeispiel aus der Oberliga vortragen.
Im Anschluss an das Training gibt es einen Blitzwettkampf. Dies wird eine tolle Möglichkeit für alle, sich miteinander zu messen.
04.02.2022 Ein weiteres „Training mit dem Meister“. In der ersten Hälfte des Trainings werden einige vermeintlich einfache Aufgaben am Demobrett präsentiert. Die Varianten werden als Aufgabe gestellt und sind im Kopf zu berechnen. Im zweiten, praktischen Teil des Trainings werden die erlernten Motive, z.B. das Réti-Motiv zu Zweit am Brett gelöst. Hier sind „Aha-Effekte“ erwünscht.