HITZESCHLACHT AM SCHACHBRETT – BAVARIA SCHAFFT KLASSENERHALT IN DER 2. BUNDESLIGA OST

MSA ZUGZWANG MÜNCHEN – BAVARIA REGENSBURG   4,5:3,5

Für unser Team standen am vergangenen Wochenende die vorentscheidenden Partien in der 2. Schachbundesliga Ost an. Wir wollten dabei in München, wo die Teams von MSA Zugzwang und der 2. Mannschaft von Bayern München warteten, unbedingt Zählbares mitnehmen, um uns vor der im Juli anstehende Schlussrunde in Regensburg bereits vorzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Dabei mussten wir auf unseren Spitzenspieler, GM Jiri Stocek, verzichten, der zeitgleich als tschechischer Nationalspieler beim Prager Schachfestival am Start war.

Ein Mannschaftssieg gegen die überraschenderweise in der Tabelle hinter den Bavarianern platzierten Münchner Teams würde für uns als  Aufsteiger den sicheren Klassenerhalt bedeuten. Doch nicht nur enorm starken Gegnern am Schachbrett war Paroli zu bieten. Auch Temperaturen von zeitweise über 30 Grad im Spielsaal stellten hohe Anforderungen an die Kondition der Schachsportler. So entwickelte sich am Samstag ein im wahrsten Sinne des Wortes heißes Duell gegen das mit vier Großmeistern angetretene Team von MSA Zugzwang.

Nach einem harten fünfstündigem Kampf musste unser Team trotz erbitterter Gegenwehr eine knappe 3,5:4,5 Niederlage verkraften. Der Überlegenheit der Münchner vor allem an den hinteren der acht Bretter hatten wir an diesem Tag nicht genug entgegenzusetzen.

Herausragend jedoch war der vierte Sieg in Folge für den serbischen IM Novak Pezelj, der den Münchner Großmeister Gerald Hertneck bezwang. Novak profitierte dabei von einem auf diesem Niveau selten gesehenen Fehler des Großmeisters, der einzügig eine Figur einstellte und so Novak Pezelj den Sieg ermöglichte.

IM NOVAK PEZELJ  ( SRB )

2005 FIDE Meister ( FM )

2014 Internationaler Meister ( IM )

2017 FIDE Trainerdiplom

ELO Zahl 2482

Bei Bavaria seit 2018

Bilanz 1. Mannschaft 16 Spiele
( 10 Siege / 6 Remis / 0 Niederlagen )

Auch unser deutsche Nationalspielerin, WGM Jana Schneider, schaffte nach einer bravourösen Verteidigungsleistung ein Unentschieden gegen GM Stefan Bromberger. Sie rettete sich aus einer für sie von vielen Kiebitzen als aussichtslos erscheinenden Stellung in ein Turmendspiel mit einem Minusbauern. Dabei konnte sie eine Stellungsschwäche des Großmeisters geschickt ausnutzen, so dass diesem sein Mehrbauer nicht zum Sieg reichte. Doch das war an diesem Tag zu wenig, um die erhoffte Punkteteilung zu schaffen.

BAVRIA REGENSBURG – BAYERN MÜNCHEN II   4,5:3,5

Nach dieser Niederlage stieg der Druck auf unser Team tags darauf gegen die 2. Mannschaft von Bayern München zu punkten. Entschlossen, den Bayern einen harten Kampf zu liefern, lehnten die Bavarianer an vier Brettern von den Münchner gemachte Remisangebote ab. Die wiederum nahezu tropischen Raumtemperaturen forderten die beiden Teams zu einer sportlichen Höchstleistung. Für beide Mannschaften ging es dabei um viel. Der Sieger würde das Ticket für die nächste Spielzeit in der 2. Bundesliga Ost als Trophäe erhalten. Dementsprechend hart wurde an allen Brettern um Stellungsvorteile gerungen. Beide Mannschaften schienen im Vorweld auf Augenhöhe und so war es nicht verwunderlich, dass nach vier Stunden Spielzeit erst eine Partie mit einer Punkteteilung beendet war.

Doch dann fiel die Vorentscheidung für unseren Sieg an den Brettern drei und vier. Der österreichische IM Georg Kilgus riss in einem komplizierten Mittelspiel die Initiative an sich und nutzte die Stellungsschwächen und die Zeitnot seines Gegners zum Sieg. Und auch der derzeit in überragender Form aufspielende IM Novak Pezelj gewann auch seine fünfte Partie in Folge. In einem zähen Abnutzungskampf zwang er seinen Gegner immer mehr in die Defensive, gewann Material und wenig später auch die Partie. Die Vorentscheidung zum Erfolg der Bavarianer war gefallen, zumal sich die Münchner an den anderen Brettern keine Vorteile hatten erkämpfen können. Somit fiel die unglückliche Niederlage von Thomas Bauer nicht mehr ins Gewicht, da an allen anderen Brettern die Punkte geteilt wurden.

Die Bavarianer haben sich mit dieser kämpferischen Energieleistung die Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga Ost für ein weiteres Jahr gesichert und freuen sich nun auf das Heimspiel in der letzten Runde im Juli gegen den aktuellen Tabellenführer aus Erfurt.

Unter folgendem Link findet ihr wieder alles Wissenswerte über das Spielwochenende in der 2. Bundesliga Ost.

https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=2blo