Punktgewinn auch am 2. Tag der Deutschen Jugendvereinsmeisterschaft U14 in Magdeburg

0:4 gegen Berlin / 2:2 gegen Erfurt

Das Highlight des 2. Tages der Deutschen Vereinsjugendmeisterschaften in der Altersklasse U14 war für unser junges Team das Kräftemessen mit TuS Makkabi Berlin. Die Mannschaft aus der Hauptstadt ist derzeit die stärkste deutsche Jugendmannschaft in dieser Altersklasse. Jedoch auch Favoriten können hin- und wieder stolpern. So war es die große Überraschung des ersten Turniertages in Magdeburg, dass die mit Abstand stärkste Mannschaft unter den 20 Teilnehmern, in den ersten beiden Runden jeweils mit einem 2:2 zufrieden sein mußte. Diesem Umstand verdankten wir es auch, dass wir gegen dieses Ausnahmeteam antreten durften.

Als krasser Außenseiter hatten wir uns vorgenommen es den Favoriten möglichst schwer zu machen, uns zu bezwingen. Und das gelang unserem Team auch eindrucksvoll. Am Ende stand zwar ein klarer 4:0 Sieg für die Berliner, jedoch konnten wir stolz darauf sein, das Geschehen an den Brettern fast 3 Stunden lang offen gestalten zu können. Am Spitzenbrett opferte Cédric in einer französischen Partie in der Eröffnung einen Bauern und bekam dafür ein starkes Angriffsspiel. Leider unterlief ihm nach ungefähr zwei Stunden Spielzeit eine kleine Ungenauigkeit, die sein starker Gegner sofort nutzte um die Stellung wieder ausgeglichen zu gestalten. In der Folge nutzte der Berliner seine Chancen konsequent und verstärkte Zug um Zug den Druck auf Cédrics Stellung, bis dieser schließlich entscheidend Material und in der Folge die Partie verlor.

Der Gegner von Georg am zweiten Brett war bei den letzten Jugendweltmeisterschaften für Deutschland am Start. Dennoch gelang es Georg die Eröffnung und einen Teil des Mittelspiels ausgeglichen zu gestalten. Doch auch hier reichte dem Berliner eine kleine Ungenauigkeit Georgs, um die Partie zu seinen Gunsten zu gestalten. Georg hatte versäumt eine starke Angriffsfigur seines Gegners frühzeitig zu attackieren. Die in der Folge enstandene Fesselung lähmte sein Spiel, was sein Gegner geschickt und routiniert zum entscheidenen Mattangriff nutzte.

Die längste Partie spielte Marie am 3. Brett. Lange konnte sie das Spiel offen gestalten und der Gegner mußte sein ganzes Können aufbieten, um Marie zu bezwingen. Erst als sie im Endspiel einen Bauern verloren geben mußte, kam der Berliner zu dem schließlich spielentscheidenden Vorteil. Auch die heftige und zähe Gegenwehr von Marie konnte ihre Niederlage nur verzögern, aber nicht mehr verhindern.

Die größte Chance auf einen Ehrenpunkt, den unser Team ob der großen kämpferischen Leistung mehr als verdient gehabt hätte, hatte Elias am 4. Brett. Elias hatte die Drachenvariante der Sizilianischen Verteidigung gewählt und lieferte seinem eigentlich viel stärkeren Gegner einen großen Kampf. Auch hier entschied eine kleine Ungenauigkeit die Partie zu gunsten des Berliners. Nachdem Elias einen seiner Türme etwas zu optimistisch nach vorne in den Angriff gegen den gegnerischen König geschickt hatte, schnitt ihm sein Gegner die Nachschublinien ab. In der Folge ging der Turm gegen eine Leichtfigur verloren, was dem Berliner genügte, um die Partie für sich zu entscheiden.

Im zweiten Mannschaftskampf wurde uns der SV Empor Erfurt zugelost. Wir als 15. der Setzliste gegen den 16. der Setzliste aus Thüringen, da rechneten wir uns durchaus Chancen aus, Punkte zu holen. Der Mannschaftskampf begann auch sehr vielversprechend für uns. Elias attackierte mit großer Entschlossenheit die Königstellung seines Gegners, der die sizilianische Drachenvariante gewählt hatte. Es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis Elias entscheidenden Vorteil eringen würde. Auch Marie hatte kleine Probleme in der Eröffnung gemeistert und ihrem Gegner, der sie mit großer Vehemenz angriff, den ersten Angriffschwung geraubt. Es hatte den Anschein, dass nun sie den weiteren Fortgang der Partie bestimmen würde. Am besten stand es am 2. Brett für Georg. In einer spanischen Partie hatte Georg sich bereits zwei Mehrbauern gesichert und für uns war klar, dass es nur noch eine Frage der Zeit und der Endpieltechnik von Georg war, bis er unser Team mit 1:0 in Führung bringen würde. Am 1. Brett hatte Cédric mit den schwarzen Steinen eine etwas gedrückte Stellung in einer sizilianischen Eröffnung. Doch wir waren auf Grund der Spielstärke von Cédric zuversichtlich, dass er diese Probleme würde meistern können.

Georg brachte unser Team dann auch sicher und souverän mit 1:0 in Front und unsere Zuversicht auf den zweiten Mannschaftssieg bie diesen deutschen Meisterschaften wuchs. Dann jedoch verzettelte sich Elias, verlor völlig unnötig eine Figur und mußte dem Gegner den ganzen Punkt überlassen. Auch Marie leistete sich einen Bauernverlust. Als sie dann auch noch ihre Dame nicht aktiv in den Königsangriff schickte, sondern sie passiv positionierte, nutzte dies ihr Gegner, um den Druck auf Maries Königsstellung zu erhöhen. Nachdem sie eine taktische Kombination ihres Gegners übersah, ging auch diese Partie für unser Team verloren und die Mannschaft aus Erfurt mit 2:1 in Führung.

Nun lag es an Cédric, ob wir noch einen Mannschaftspunkt würden retten können. Mit genauem Figurenspiel war es Cédric zwischenzeitlich gelungen seine Figuren aktiver zu positionieren und seinen Gegner in die Defensive zu drängen. Kurz vor der Zeitkontrolle und schon unter Zeitdruck konnte Cédric den Druck auf die gegnerische Stellung nochmals erhöhen. Als sein Gegner sich mit einem Figurenopfer aus diesem Würgegriff befreien wollte, konterte Cédric diese letzte Attacke seines Gegners und zwang diesen zur Aufgabe.

Morgen Vormittag wird in der 5. Runde die SG Grün-Weiß Dresden unser Gegner sein. Wir mit 3:5 Punkten, die Sachsen mit 4:4 Punkten, läßt wieder ein Duell auf Augenhöhe erwarten.