DJEM Willingen 2019 – Jedes Jahr wieder ein tolles Erlebnis

Alljährlich findet in den bayerischen Pfingstferien die Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft, kurz DJEM, im Schach statt. Zu jeder Zeit eines der beeindruckendsten Turniere im Turnierkalender. In einem gut organisierten Turnier wird in den geschlossenen Altersklassen U10 bis U18, U10w bis U18w und in der offenen U25 jeweils um den deutschen Meistertitel gespielt. Für die geschlossenen Altersklassen müssen sich die bayerischen Kinder und Jugendlichen auf der Bayerischen Jugendeinzelmeisterschaft qualifizieren, die alljährlich in den Osterferien in Bad Kissingen (Jungen) und Spalt (Mädchen) stattfinden. Die U25 ist in drei Gruppen, nach den jeweiligen Wertungszahlen der Schachspieler/innen aufgeteilt. Für Mitreisende und Trainer gibt es die Möglichkeit den Dabei-Cup zu spielen, der parallel zu den Runden stattfindet.
Die Unterbringung und der Spielort sind wie jedes Jahr das Sauerland Stern Hotel in Willingen, welches hervorragende Bedinungen bietet. Neben gutem Essen, bietet das Hotel eine kleines Schwimmbad und Sauna, während das örtliche Schwimmbad und Kino nicht weit entfernt sind. Nicht zu vergessen ist die Freizeithalle die jedes Jahr von der deutschen Schachjugend aufgebaut wird, mit Fußballkäfig, Tischtennisplatten, Kicker und zahlreichen Gesellschaftsspielen.
Außerdem werden Großmeistersimultane, Vorträge und Ausflüge zu den Attraktionen in der Umgebung angeboten. Für jeden sollte also etwas dabei sein. Aber nun zum schachlichen.
Die deutschen Meisterschaften wurden am Vorabend der ersten Runde, wie jedes Jahr mit einer spektakulären Eröffnungsfeier eröffnet, in der auch die besten Jugendspieler des Vorjahres geehrt werden und unter anderem der goldene Chesso verliehen wird.
Dann ging es auch schon los. Alle Altersklassen spielen jedes Jahr zuschauerfreundlich in einem großen Turniersaal. Ich war dieses Jahr das erste Mal zu alt für die U18 und ging daher in der A-Gruppe der U25, an 3. gesetzt an den Start. Durchaus mit Ambitionen auf den Titel musste ich nach meinem Erstrundendsieg, gleich in der zweiten Runde gegen einen nominell schwächeren Gegner meine erste Niederlage einstecken. Danach schaffte ich drei, teilweise sehr schöne Siege am Stück und war wieder in der Spitzengruppe angekommen. Aus den nächsten drei Runden holte ich 2 Punkte aus drei Partien, spielte zweimal Remis und gewann einmal, wobei ich mich bei meinem zweiten Remis in der 8.Runde gerade so dem Partieverlust entkam. Damit stand ich mit 6 Punkten aus 8 Partien vor der letzten Runde auf Platz 3. Ein Spieler hatte 6,5 Punkte aus 8 Partien und neben mir noch 4 andere 6 Punkte. So stand eine spannende Schlussrunde bevor, in der ich meine Partie überzeugend und mit einem schönen Angriff gewinnen konnte. Zudem verlor der Erste seine Partie gegen den topgesetzten FM Jasper Holtel aus Nordrheinwestfalen. Leider hatte dieser in der Endabrechnung ebenfalls mit 7 Punkten aus 9 Partien die Nase aufgrund der besseren Feinwertung vorne, wodurch für mich „nur“ der zweite Platz blieb. Trotzdem bin ich mit dieser Platzierung durchaus zufrieden, erreichte ich doch das erste Mal das Treppchen bei einer deutschen Einzelmeisterschaft.
Abgerundet wurde die Meisterschaft noch mit einer glamourösen Siegerehrung am letzten Abend, in welcher die Sieger aller Altersklassen geehrt wurden.
Gratulation an dieser Stelle nochmal an alle deutschen Meister und Medaillengewinner, insbesondere an unsere bayerische Siegerin in der U16w, Jana Bardoz.
Die DJEM war dieses Jahr wieder ein tolles Erlebnis, wie die Jahre zuvor. Besonderes schön an dieser Meisterschaft ist, die Begegnung mit vielen Jugendlichen aus Bayern und aus dem Rest von Deutschland, die alle denselben Sport mit dem Schachspiel verfolgen. Neben Schach gibt es wie oben bereits erwähnt zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Ich würde diese Meisterschaft jeden weiterempfehlen der gerne Schach spielt und werde versuchen auch nächstes Jahr wieder dabei zu sein.
Danke möchte ich an die bayerische Delegation sagen, insbesondere an die Delegationsleiterin Ulrike Pfadenhauer, die alles gut organisiert hat für die bayerischen Nachwuchssportler.
Und an die Trainer vor Ort: Edin Pezerovic, Michael Prusikin, Max Hess, Hans Brugger, Alexander Hilverda und Stefan Scholz, die ihre Schützlinge gut betreut haben.

Cédric Oberhofer