In der Regionalliga Nord-Ost hatten wir am Sonntag die Mannschaft des SGEM Fürth 1 zu Gast. Nominell waren unsere Gäste deutlich besser aufgestellt. Die meisten Partien wurden erst in der vierten Stunde vor der Zeitkontrolle entschieden. Die Niederlage fiel mit 3,5 zu 4,5 knapper aus als erwartet. Mit ein bisschen Glück hätten wir auch gewinnen können.
An Brett 1 spielte Naum Aumüller als Schwarzer Spanisch. Bis zum 14. Zug war die Stellung ausgeglichen. Mit 15. b5 (h3 hätte die Stellung im Gleichgewicht gehalten) in der Diagrammstellung konnte Schwarz diese Ungenauigkeit mit 15…Sd4 ausnutzen und hatte schon großen Vorteil. Im weiteren Partieverlauf konnte Naum die Stellung weiter verbessern und gewann schließlich noch vor der ersten Zeitkontrolle.
Wolfgang Bunk spielte als Weißer am zweiten Brett. Es wurde eine Fianchetto-Variante aus der Grünfeldindischen Verteidigung gespielt. Im Mittelspiel verschlechterte sich die Stellung von Wolfgang zusehends. Der Gegner hatte die deutlich aktivere Stellung und im 24. Zug bereits eine Gewinnstellung. Diesen Vorteil konnte der Gegner nicht ausnutzen und die Stellung verflachte wieder. Im 37. Zug hatte Wolfgang in der Zeitnotphase leider den Gewinnzug mit Sf6 nicht gesehen. Nach 37…Ke7 38. Tb8+ Ke7 39. Sd5 gewinnt Weiß die Qualität und das Spiel. In der Partie erfolgte in der Diagrammstellung 37. Sd6: Sd6: 38. Td6: und man einigte sich im 41. Zug auf Remis.
An Brett 3 spielte Martin Brüll die Najdorf-Variante in der Sizilianischen Verteidung. Martin kam aus der Eröffnung leicht besser heraus. Das Mittelspiel entwickelte sich sehr interessant. Im 20. Zug musste Martin eine Figur gegen zwei Bauern geben. Der Gegner opferte im 22. Zug die Figur wieder zurück, was nicht ganz korrekt war. Mit 28. Sc7 oder Sd2 hätte Weiß weiterhin großen Vorteil gehabt. Mit dem Partiezug 28. Tf3 gibt Weiß Schwarz die Möglichkeit mit 28… Kh8 wieder aus der Fesselung zu gehen. Nach 29. Tbf1 Tf3: 30. Df3 war die Stellung wieder ausgeglichen.
Leider verpasste Martin mit 30. ..Dg7 die Stellung weiterhin ausgeglichen zu halten. Nach 30….Lf4+ 31. Sf4 ef4: 32. Dh5: war die Stellung leider wieder verloren und Martin gab im 34. Zug auf.
Pierre Tassell spielte am vierten Brett den Trompowsky-Angriff. Die Partie war sowohl in der Eröffnng, als auch im Mittel- und Endspiel ausgeglichen. Keine Seite konnte nennenswerte Vorteile erzielen. Im 35. Zug einigte man sich aufgrund dreifacher Stellungswiederholung auf Remis.
Am fünften Brett wurde von Reiner Born als Schwarzer in der Französichen Verteidung die Rubinstein-Variante gespielt. Weiß hatte im Mittelspiel sehr aktives Spiel und Schwarz musste sich genau verteidigen. Nach einem erzwungenen Bauernopfer von Schwarz, um nicht die restliche Partie zu passiv zu stehen, machte Weiß mit 26. Da7 den entscheidenen Fehler. Nach 26…g5 steht Schwarz „im höheren Sinne“ schon auf Gewinn. Mit 27. c5 Dd5 28. Tb3 gh: 29. Tb7+ Kf6 30. Tg7: Dd4: versuchte Weiß mit einem Turmopfer den schwarze König in Bedrängnis zu bringen. Durch genaues Spiel konnte der Angriff abgewehrt und der volle Punkt eingefahren werden.
An Brett 6 spielte Maximilian Franke als Weißer das solide London-System. Im Mittelspiel konnte Maximilian den Stellungsvorteil sukzessiv ausbauen und erreichte bereits ab dem 26. Zug eine Gewinnstellung. Leider übersah Maximilian in der Zeitnotphase in deutlich besserer Stellung mit 37. De5: die Springergabel auf f3, sodass die Partie leider verloren ging.
An Brett 7 wurde von Jamal Halabi mit Schwarz das Damengambit gespielt. Jamal kam gut aus der Eröffnung heraus. Die Stellung war stets ausgeglichen. Im Springer-Bauern Endspiel (Diagramm 38. Zug) konnte keine Seite Vorteile erspielen und so endete die Partie nach 51. Zügen Remis.
Am 8. Brett hatte sich Samuel Amman als Weißer mit der Königindischen Verteidigung auseinanderzusetzen. Samuel kam sehr gut aus der Eröffnung heraus und erspielte sich Vorteile im Mittelspiel. Bereits ab dem 16. Zug stand Weiß besser. Durch eine Ungenauigkeit von Samuel, die Schwarz letztendlich nicht konsequent ausgenutzt hat, war die Stellung nach 31…Tf3 wieder ausgeglichen. Leider verpasste Weiß mit dem Zwischenzug Tfe1! das Remis zu halten. Nach 32. gf3: Lh3 33. Sd5: Lf1: 34. Kf1 Tb2: war die Partie leider verloren.