Bavaria II stolpert in die neue Saison

Am vergangenen Sonntag, 24.Oktober 2021, spielte unsere zweite Mannschaft auswärts in Bad Kötzting. Unser Gegner hat seine erste Mannschaft aus der Regionalliga zurückgezogen und ist entsprechend verstärkt in der Oberpfalzliga als Mitfavorit zu werten. Aber auch Bavaria II kam stark aufgestellt. Ein spannender Kampf war zu erwarten.

Den Auftakt machte Ian Ott am 6. Brett gegen Adolf Meindl. In einer ruhigen Londoner Partie einigten sich die Spieler sehr früh auf ein Remis.

Am Spitzenbrett hatte Cédric Oberhofer gegen Martin Simet über lange Zeit eine leicht bessere Stellung.

Nach 28. … Dd6? konnte er sich mit 29.Se7+ Kh8 30.Sc8 Dc7 31.Sxa7 gewinnbringend die Qualität einverleiben, die Übermacht der beiden weißen Schwerfiguren waren entscheidend.

Am 2. Brett hatte Georg Dechant eine vielversprechende Stellung mit schwarz gegen Andreas Mühlbauer.

Leider versuchte er hier mit 23. … Te6? ein Manöver, auf das sein Gegner mit 24.Dc4! nebst Turmgewinn konterte. „Pin and Win“, wie der Engländer sagt.

Am 4. Brett hätte Reiner Born mit schwarz gegen Roland Weingut eigentlich gewinnen müssen.

Nach 28.gxf4? wäre mit 28. … Tg7 der gefesselte Läufer auf g2 nicht mehr zu retten gewesen. Das fast gleichwertig aussehende 28. … Dg4, mit der Idee, sogar auf g2 matt zu setzen, erlaubte Weiß allerdings die Befreiung über 29.f3 Lxf3 30.Tc2. Dieselbe Idee hätte nach 28. … Tg7 nicht funktioniert, wegen 29.f3 Txg2+! 30.Kxg2 Dg4+ 31.Kf1 Dxf3+ 32.Kg1 Dg2#

Am Ende verpasste Reiner noch eine Remisabwicklung im Endspiel und verlor damit sehr unglücklich.

Artur Steinhauer an Brett 5 kam zunächst gut aus der spanischen Eröffnung, sah sich dann aber einem Bauernsturm am Königsflügel von Wolfgang Mühlbauer jun. ausgesetzt, dessen Druck er am Ende nicht gewachsen war. Die Partie ging in ein Bauernenspiel mit einem entfernten freien Mehrbauern für seinen Gegner über, das er dann verlor.

Stellung nach 14. … g4

Am 8. Brett verpasste es Martin Rösl gegen das Londoner System von Helmut Weber, einen schnellen Figurengewinn umzusetzen:

Nach 12.Sfd4? hätte b5 13.Sxc6 bxa4 14.Sxa7 Txa7 schon den Sieg bringen können.

Nach 20. g4? gewann die gut positionierte Batterie von Martin aber ebensoschön mit 20. … d4! erst eine Figur und dann die Partie.

Steffi Arnhold kämpfte am 3. Brett in einer Partie mit ungleichen Materialverhältnissen gegen Ulrich Ziemann.

In der Stellung nach 39.Te5 zeigte sich eine leichte Dominanz des Turmpaares, das Steffi Zug um Zug zur Stellungsverbesserung nutzte und am Ende gewann. Ein wichtiger Punkt, um uns den Mannschaftssieg doch noch offen zu halten.

Martin Brüll am 7. Brett hatte gegen Gerhard Mühlbauer lange Zeit eine sehr vielversprechende Position in der Godiva Variante der Sizilianischen Partie mit Dominanz im Zentrum und auf der offenen f-Linie. Mangelnde Spielpraxis aus der Corona Pause führte zu Zeitnot und Verflachung der Stellung.

Nach 43. … e4 übersah er die relativ einfache dreizügige Taktik 44.Sd2 g6 45.h5 Df7+ 46.Ke2 Dxh7, statt zunächst 44.h5 oder Sd4 zu ziehen. Damit ging diese Partie und damit auch der Wettkampf mit 3,5:4,5 knapp verloren.

Unglücklich in einem der Spitzenkämpfe verloren ist die Mannschaft jetzt fest entschlossen, die Punkte in den nächsten Kämpfen reinzuholen.