Bavaria-Frauen sichern sich Platz 3 zum Abschluss der 2. Frauenbundesliga Süd

Stehend von links: Karina Hofmann, Christina Leuchsenring, Siri Marleen Prinzen, Jana Bardorz / Marie Oberhofer, Steffi Arnhold

Karlsruher SF 1853 – SC Bavaria Regensburg von 1881 4,5:1,5

Zum Abschluss der vierten Saison in der 2. Frauen Bundesliga Süd sichert sich unser Frauenteam den 3. Tabellenplatz und damit die bisher beste Platzierung seit dem Aufstieg 2018. Bereits vor der abschließenden Doppelrunde in Freiburg hatten unsere Schachfrauen den Klassenerhalt so gut wie sicher. Dies brachte die notwendige Sicherheit, um die zwei schweren Mannschaftskämpfe ohne großen Druck bestreiten zu können.

Am Samstag wartete schließlich mit den Karlsruher SF 1853 der souveräne Tabellenführer. Am Ende stand eine klare 1,5:4,5 Niederlage. Während Christina Leuchsenring, Marie Oberhofer und Siri Marleen Prinzen in ihren Partien ohne große Chancen verloren, ließ die Jüngste im Team. Jana Bardorz, mit einem Unentschieden gegen die Frauen Großmeisterin (WGM) Jessica Schmidt aufhorchen. Die erst 19-jährige ließ mit ihrer mutigen offensive Spielanlage mit den schwarzen Steinen der Großmeisterin keine Chance, einen eigenen Angriff zu inszenieren und konnte sich am Ende über eine mehr als verdiente Punkteteilung freuen.

Auch am Spitzenbrett schien für Steffi Arnhold zwischenzeitlich mehr möglich. In einer taktisch komplizierten und unübersichtlichen Mittelspielstellung verpasste sie jedoch gegen die starke schweizerische Internationale Meisterin (WIM) Lena Georgescu eine für sie vorteilhaftere Abwicklung und musste ihrer Gegnerin fortan die Initiative überlassen, was diese dann auch routiniert zum Sieg nutzte.

Am sechsten Brett lieferte Karina Hofmann bei ihrem Saisondebüt ii unserem Team ihrer deutlich besser einzuschätzenden Karlsruher Gegnerin einen großen Kampf. Sie schaffte es, ihre Partie bis zur ersten Zeitkontrolle nach vier Stunden immer im Gleichgewicht zu halten. Mit einer taktischen Kombination gewann sie dann nicht nur eine Figur, sondern zwang ihre Kontrahentin gleichzeitig zum Abtausch aller wichtigen noch am Brett verbliebenen Figuren. Unversehens fand sich die Karlsruherin in einem verlorenen Endspiel wieder, das sie auch postwendend aufgab.

SK Freiburg-Zähringen 1887 – SC Bavaria Regenbsurg von 1881 2,5:3,5

Am Tag darauf warteten mit den Gastgeberinnen vom SK Freiburg-Zähringen 1887 die nächsten schweren Gegnerinnen. Die Freiburgerinnen standen dabei eigentlich als Urgestein in der 2. Frauen Bundesliga mit dem Rücken zur Wand. Nach einer für sie unglücklich verlaufenen Saison mit vie-len knappen Niederlagen, brauchten sie dringend den Sieg, um ihre letzte Chance auf den Klassen-erhalt zu wahren. In den bisherigen zwei Begegnungen in den letzten Jahren hatte unser Team zudem immer die Bretter als Verliererinnen verlassen müssen.

Nach drei Stunden Spielzeit schien sich das Geschehen an den Brettern zu Gunsten der Freiburgerinnen zu entwickeln. Christina Leuchsenring geriet gegen die Frauen Großmeisterin Barbara Hund immer mehr ins Hintertreffen, und auch Karina Hofmann musste nach einem Fehler einen Materialverlust verkraften. Nur an Brett zwei entwickelte sich das Spielgeschehen immer mehr zu Gunsten der an diesem Wochenende stark auftrumpfenden Jana Bardorz. Während sich am Spitzenbrett ein taktischer Schlagabtausch mit ungewissem Ausgang anbahnte, hielten Marie Oberhofer und Siri Marleen Prinzen die Partien gegen ihre nominell deutlich überlegenen Gegnerinnen im Gleichgewicht.

Steffi Arnhold

Doch kurz vor der ersten Zeitkontrolle wendete sich das Blatt. Steffi Arnhold gewann am Spitzenbrett gegen die schwedischen WIM Dr. Silvia Paddock und egalisierte damit die Niederlage von Christina Leuchsenring. Auch Jana Bardorz hatte inzwischen mit deutlichem Materialvorteil ein gewonnenes Endspiel am Brett. Und auch Karina Hofmann hatte sich dank zweier starker verbundenen Freibauern wieder ein wenig Luft verschafft. Zudem kam ihre Gegnerin mit dem Druck unbedingt gewinnen zu müssen immer weniger zurecht, fand nicht mehr die besten Züge und musste Karina, die sich mit großem Kampfgeist lange gegen die ihr drohende Niederlage gestemmt hatte, am Ende sogar den Sieg überlassen.

Durch einen Fauxpas in einer völlig ausgeglichenen Endspielstellung verdarb sich Marie Oberhofer das eigentlich sichere Remis und gab damit den Freiburgerinnen noch einmal die Chance zumindest ein 3:3 Mannschaftsremis zu erreichen. Doch Siri Marleen Prinzen wehrte in einem Zeitnotduell, beide Spielerinnen hatten immer nur noch 30 Sekunden je Zug zur Verfügung, in einem Springerendspiel alle Gewinnversuche ihrer Kontrahentin ab und erzwang nach Abtausch aller verbliebenen Bauern die zum Mannschaftssieg notwendige Punkteteilung.

Mit diesem Sieg verurteilte unser Frauenteam die enttäuschten Gastgeberinnen zum Abstieg und sicherte sich selbst einen hervorragenden 3. Platz in der Abschlusstabelle der 2. Frauen Bundesliga Süd. Sie können sich nun auf eine neue Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse freuen.

Alle weiteren Informationen und in Kürze auch alle Partien findet ihr, wie immer, im Ergebnisdienst des Deutschen Schachbundes unter folgendem Link

https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=fb23