BAVARIA II erneut erfolgreich

Im Kampf gegen die DJK Amberg hatten wir an einigen Brettern zum Teil schwere Ungenauigkeiten auf’s Brett gebracht. Am Ende blieben wir aber mit 5,5:2,5 erfolgreich und konnten die Tabellenführung in der Oberpfalzliga behaupten.

Am Spitzenbrett hatte Pierre Tassell mit Schwarz die nominell schwerste Aufgabe des Teams zu lösen. In einem geschlossenen Damenbauernspiel stand er aufgrund des etwas größeren Raums immer leicht besser, allerdings mit unklarem Ausgang. Kurz vor Öffnung der Stellung nahm er daher das Remisangebot seines Gegners an.

David Disterheft kämpfte am dritten Brett gegen den Trompowski-Angriff. Zunächst leicht beengt schlängelte er sich aber in ein dynamisch ausgeglichenes Endspiel, in dem nicht klar war, wessen Bauernschwäche stärker ins Gewicht fallen würde. Das vereinbarte Remis verhinderte die Klärung dieser Frage.

Am sechsten Brett spielte Elias Brüll mit Weiß eine klassische Spanische Partie. Aus einer leicht vorteilhaften Stellung heraus erzwang er mittels eines Figurenopfers am Königsflügel eine Dauerschachstellung und damit Remis.

Den ersten Sieg holte Martin Brüll am achten Brett und brachte unsere Mannschaft mit 2.5:1.5 in Führung. Gegen einen beschleunigten Drachen erreichte er schnell eine für ihn vorteilhafte Position mit dem typischen Bauernsturm am Königsflügel. Mittels eines Bauernopfers erreichte er den Abtausch des schwarzen Fianchettoläufers und die Öffnung der h-Linie. Nach einer Umgruppierung von Martins Figuren übersah sein Gegner, dass der schwarze Turm auf a7 nicht gedeckt war und verlor diesen und damit die Partie.

Reiner Born am vierten Brett folgte kurz darauf mit einer zunächst ruhigen Partie im Damenbauernspiel. Nach dem Übergang ins maximal besetzte Schwerfigurenendspiel spielte Reiner zunächst auf den rückständigen d-Bauern, konnte in der Folge aber noch stärker mit seinem Turm auf der siebten Reihe eindringen. Reiners Gegner hatte zwischen Pest in Cholera zu wählen: Eine Figur zu verlieren, oder wie im Partieverlauf mit dem König die Flucht nach vorne anzutreten und in ein Mattnetz zu gehen.

Der 3.5:1.5 Vorsprung sah nach einem klaren Ergebnis aus, die Partien auf den letzten Brettern aber eher nach einem 4:4 Endstand.

Am fünften Brett spielte Christian Jecht im Budapester Gambit von Anfang an dynamisch auf Vorteil. Der weiße König, noch fern von einer möglichen Rochade, wurde bereits vom Te8 mit Schach attakiert. Allerdings setzte Christian diesen Vorteil nicht korrekt um und hatte zwischenzeitlich deutlichen materiellen Nachteil. Eine Folge von unpräzisen Zügen seines Gegners gab Christian aber das Material und die Hoffnung zurück. Im finalen Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern konnte er seine verbundenen Freibauern laufen lassen und gewann. Mit etwas Glück hatten wir uns damit den Mannschaftssieg gesichert.

Karlheinz Zöchling spielte am zweiten Brett ein Damenbauernspiel, ließ einen Dameneinschlag mit Bauerngewinn auf b2 zu und bekam in der Folge deutlichen Entwicklungsvorsprung. Am Ende blieb hiervon ein Raumvorteil im Zentrum und am Königsflügel in einer unklaren Stellung, da die schwarzen Bauern am Damenflügel mächtig aufzogen. Ein inkorrektes Turmopfer, nach dessen direkter Annahme Karlheinz seinen Gegner matt gesetzt hätte, hätte eigentlich zu weiterem Materialverlust führen müssen. Stattdessen gewann Karlheinz auf Zeit.

Ein drittes mal sollten wir aber nicht mehr Glück bekommen. Thomas Jobst spielte am siebten Brett eine vorbildlich scharfe Grünfeld-Verteidigung. Der weiße König war im Zentrum gefangen und die schwarzen Figuren gut zum Angriff koordiniert. Den entscheidenden Zug zum finalen Stoß fand er leider am Brett nicht und musste mit ansehen, dass der auf c7 vorgerückte weiße Bauer starker Teil eines Gegenstoßes mit Turmgewinn wurde. Diesen gab sein Gegner dann nicht mehr her und gewann in der Folge die Partie.